Experimente mit Ultraschall
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Unter Ultraschall bezeichnet
man Schallwellen der Frequenz den menschlichen Hörbereich übersteigt.
Im Allgemeine sind somit Schallwellen mit einer Frequenz größer
20 kHz gemeint. Eine obere Grenze hingegen ist nicht genau definiert aber
die technische Bereich verwendeten Frequenzen liegen zwischen 20 kHz und
einigen Hundert Megahertz.
Technische Anwendungen gibt es sehr viele, darunter >Ultraschallreinigung<,
>Sonaranwendungen<,
>Materialprüfung<
um nur einige zu nennen. |
Die Erzeugung von Ultraschallwellen
kann auf verschiedene Weise geschehen. Im technischen Bereich haben sich
vor Allem Transducer mit piezoelektrischen Schwinger durchgesetzt. Nur bei
niedrigen Frequenzen und hohen Leistungen kommen noch magnetostriktive Systeme
zum Einsatz.
Ausführlich wird das Thema im
>>Manuskript zur Ultraschallmikroskopie<< behandelt. |
Das Experiment zermöglicht vier Versuche die verschiedene Eigenschaften
von Ultraschall zeigen |
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1. Levitation mit Ultraschall |
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2. der Debay-Sears-Effekt |
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3. parametrischer Lautsprecher
( Schallscheinwerfer ) |
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4. Quasioptische Eigenschaften
von Ultraschallwellen |
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Ultraschall-Levitation:
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Eine Ultraschallwelle besteht aus mit der Welle fortschreitender
Kompression und Entspannung der Teilchen des Ausbreitungsmedium.
Tatsächlich kann man eine Welle aufgrund der abwechselnden
Druckunterschiede im Medium detektieren. Diese Druckschwankungen
üben Kräfte auf kleine Partikel im Schallstrahl aus sodass
diese entgegen der Schwerkraft zum Schweben gebracht werden können.
Besonders wirksam werden die Kräfte wenn durch eine Resonatoranordnung
mit einem Reflektor stehende Wellen erzeugt werden.
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Für den Versuch wurde ein Transducer aus einem defekten Ultraschallbad
verwendet. Der Transducer ist nach dem Langewin-Prinzip aufgebaut
und besteht aus zwei Piezokeramikringen die zwischen zwei Resonanzmassen
geschraubt sind. Die obere konisch geformte Masse dient zur Impedanzanpassung.
Die Resonanzfrequenz des Transducers liegt bei 37 kHz entsprechend
einer Wellenlänge von ca. 9 mm in Luft.
Der erforderliche Reflektor ist aus Plexiglas und mit vier Alusäulen
stabil in Abstand von etwa 6 Wellenlängen über dem Transducer
befestigt. Ein Feinjustierung des Abstands kann mittels Beilagscheiben
erfolgen. |
Die Generatorschaltung besteht aus einem Gegentaktoszillator (555,7474),
einem Treiber (IR2110) und einer Gegentaktendstufe. Ein Ausgangstrafo
erhöht die Treiberspannung auf circa 300Vss. |
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Styroporpartikel schweben in den Knoten der Schallwelle |
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Debay-Sears-Effekt: |
Wie schon erwähnt
führt eine Ultraschallwelle zu Druckgradienten im Ausbreitungsmedium.
Diese Druckgradienten wiederrum bewirken eine Änderung des Brechungsindex
des Mediums. Bei Gasen ist der Effekt nicht so stark aber trotzdem
man kann die Welle mit
>Schlierenfotografie< sichtbar machen. In Flüssigkeiten
ist der Effekt stärker sodass die periodischen Änderung
wie ein Beugungsgitter wirken und so Lichtstrahlen wie ein Gitter
beugen und das typische Streifenmuster entsteht. Die Schallwellenlänge
bestimmt die Gitterkonstante.
Um einen deutlichen Effekt zu erhalten darf die Wellenlänge nicht
zu groß sein. Wird Wasser (cs ~ 1500 m/s) als Medium verwendet
beträgt die Gitterkonstante bei 3 MHz Schallfrequenz 0,25 mm.
Der Ablenkwinkel für einen roten Laserstrahl (650nm) beträgt
dann 0,15° und bei einer Schirmdistanz von einem Meter hat das
Beugungsmuster einen Abstand von 2,6 mm. |
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Man braucht also eine recht hohe Schallfrequenz im Megahertzbereich
um deutliche Effekte zu erreichen. Für diese hohen Frequenzen
geeignete Schwinger findet man in Ultraschallverneblern. Diese billigen
Dekoobjekte arbeiten mit Frequenz zwischen 1 und 2 MHz und können
auch mit geeigneten Schaltungen auf harmonischen Resonanzen angeregt
werden. Die hier verwendeten Piezoschwinger können auch als Ersatzteil
einzeln gekauft werden. Die Schaltung besteht aus einem Schmidttrigger-Oszillator
der über einen Bereich von 1 bis 6 MHz eingestellt werden kann.
Das Signal wird mit drei Gattern gepuffert und mit einem HF-Transistor
verstärkt und über eine 1:2 Übertrager auf den Piezoschwinger
gegeben. |
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Der Piezo ist in eine Glasküvette eingeklebt. Zur Beleuchtung
dient ein roter Laserpointer, weil mit steigender Lichtwellenlänge
die Beugung zunimmt.. Eine stehende Schallwelle ist für diesen Versuch
nicht notwendig kann aber wegen der höheren Amplituden den Effekt verstärken.
Die Frequenzeinstellung muss sehr feinfühlig geschehen da die Resonanzen
sehr scharf sind und deshalb leicht übersehen werden können. |
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Bei der linken
Beugungsfigur beträgt der Abstand der Maxima 1.8 mm. Der Abstand
von der Küvette zum Schirm war 720mm und die Wellenlänge
des Laserpointers 650 nm. Nach der obigen Formel errechnet sich die
Ultraschallfrequenz zu 2,8 MHz.
Der rechte Film zeigt einen manuellen Sweep über die Frequenz |
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parametrischer Lautsprecher: |
Im Allgemeinen ist Ultraschall für das menschliche Ohr nicht
hörbar. Wird der Ultraschall aber mit einer Tonfrequenz moduliert
sind diese Töne vor dem Ultraschalllautsprecher plötzlich
hörbar, Voraussetzung ist eine hohe Intensität der Ultraschallstrahlung.
Ursache sind nichtlinerare Effekte des Übertragungswegs. Durch
diese Nichtlineritäten wird der Ultraschall "gleichgerichtet"
und damit das Modulationssignal wieder hörbar. Ähnlich
wie mit einer Diode als nichtlineares Bauteil modulierte HF-Spannung
demoduliert wird.
Wozu ist der Effekt zu gebrauchen? Wegen der kleinen Wellenlänge
des Ultraschalls kann dieser sehr gut gerichtet b.z.w. fokussiert
werden. Das heißt die modulierten Töne können nur
in einem bestimmtem lokalen Bereich wahrgenommen werden. Es ist
möglich nur ein ausgewähltes Volumen zu beschallen. Mit
hörbaren Tonfrequenzen ist das direkt wegen der großen
Wellenlängen nicht möglich.
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Für den Bau wurde auf eine Schaltung des >Elektor-Verlags<
verwendet. Hier wird die Trägerfrequenz von 40 kHz mit einem
PWM-Baustein TL494 erzeugt und die Amplitudenmudulation über
das Tastverhältniss gewonnen. Das Signal steuert über
einen Mosfettreiber IR2111 die Gegentaktendstufe. Nach dem Aufbau
wurde aber festgestellt das die erhaltene Tonqualität sehr
schlecht ist und das hörbare Signal abhängig von der Lautstärke
extrem verzerrt wirkt. Nach einem Umbau auf eine analoge AM, die
Betriebsspannung der Endstufe wird mit der Tonfrequenz moduliert,
wurde das Signal wesentlich besser und enthält nun kaum hörbare
Verzerrungen. Das Transducerarray besteht aus 45 Transducern die
in einer möglichst engen Packung im Wabendesign aneinander
geklebt wurden. Der Abstand der Transducer beträgt Mitte zu
Mitte 16,5 mm und somit etwa zwei Wellenlängen. Wie schon vielfach
im Netz beschrieben ist es notwendig die Phasenlage der einzelnen
Transducer zu testen. Äußere Kennzeichnungen am Gehäuse
sind kein sicherer Hinweis auf die Polung der Senderkeramik oder
Folie.
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Neben dem AM-Sender ist auf der Platine der Mini-MP3 Player für
den Sound und ein StepUp-Wandler für die Betriebsspannung der
Endstufe von 40V aufgebaut |
>Schaltung
im PDF-Format< |
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Der erste Betrieb war etwas enttäuschend,
die Richtwirkung bei weitem nicht so ausgeprägt wie erwartet. Möglicherweise
liegt das aber auch and den Raumverhältnissen. Im engen, vollgestellten
Hobbyraum kommen Reflektionen aus allen Richtungen.
Deshalb wurde erstmal die Abstrahlung des Lautsprechers ohne Modulation
mit einem Ultraschallmikrofon gemessen. Das Mikrofon wurde in ca. 1,5m Abstand
vom drehbar gelagertem Lautsprecher aufgestellt. Eigentlich sollte man solche
Messungen natürlich in einem schalltotem Raum machen, der stand aber
leider nicht zur Verfügung und zur groben Orientierung sollte das auch
so reichen. Das Signal des Empfangstransducers wurde direkt mit einem Leistungsmesser
von R&S gemessen. Das Ergebniss der Messung ist rechts zu sehen. Der
Halbwertswinkel beträgt nur 2,7°, der Ultraschallstrahl ist also
doch recht schmal.
In einem größerem Raum ist dann der Effekt schön zuhören.
Vorallem wenn man neben dem Lautsprecher steht scheint die Musik von der
angepeilten Wand zu kommen. |
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Signalübertragung mit Ultraschall: |
Auch mit Ultraschall ist eine Informationsübertragung wie mit
elektromagnetischen Wellen möglich. Ältere Zeitgenossen
werden sich vielleicht noch an die Ultraschallfernbedienungen früherer
Fernsehgeräte erinnern. Im folgenden Experiment wird ein Ultraschallsender
mit Musik moduliert. Im Empfänger wird das Signal wieder demoduliert
und hörbar gemacht.
Wegen der kurzen Wellenlänge folgt die Schallstrahlung weitgehend
den Gesetzen der Optik. So kann sie mit Spiegeln um gelenkt, mit speziellen
Linsen (z.B. Zonenplatten) fokussiert und mit Gittern gebeugt werden.
Polarisationseffekte sind allerdings nicht zu erwarten da sich Schall
in Gasen, im Gegensatz zur elektromagnetischen Strahlung, mit longitudenalen
Wellen ausbreitet.
Die kurze Wellenlänge des 40 kHz Schalls von 8,25mm entspricht
einer elektromagnetischen Strahlung im Millimeterwellenbereich um
36 GHz. Entsprechend ausgeprägt sind die quasioptischen Eigenschaften. |
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Die Nf-Quelle des Senders
ist ein Mini MP3-Player. Die HF-Spannung von 40 kHz wird mit
einem Schmidttrigger erzeugt und in der Endstufe mit dem Musiksignal
in der Amplitude moduliert.
Im Empfänger wird das Signal verstärkt, demoduliert
und mit einem NF-Verstärker auf Lautsprecherlevel angrehoben. |
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Sender- und Empfängerkapsel
sind in etwa 25 cm Abstand so angeordnet dass zwischen ihnen keine
Übertragung möglich ist. Der Film zeigt wie sich Ultraschall
vom Sender zum Empfänger ausbreitet. Erst wenn durch zwei Spiegel
die Welle vom Sender zum Empfänger gelangen kann ist die Modulation
zu hören. Ein Holzklotz im "Strahlengang" unterbricht
die Verbindung.
Auch über einen Schlauch kann der Ultraschall sich ausbreiten
ähnlich wie Licht im Lichtleiter oder Mikrowellen im Hohlleiter.
Das gilt im gewissen Maße auch für hörbaren Schall.
So wurden früher auf Schiffen Kommandos von der Brücke in
den Maschinenraum durch Schläuche mit am Ende angesetzten Trichtern
übertragen. |
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