mit Röhren bestückter Transceiver für
das 2 m Band
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Im folgenden Projekt wird ein Transceiver
für das 2 m Band beschrieben wie sie in der 50er Jahren des letzten
Jahrhundert üblich waren. |
Sender:
Der Quarz gesteuerte Sender ist aus fünf Stufen aufgebaut. Der Oszillator
(ECF802)mit einer Triode verdreifacht
schon die 8 MHz Schwinung des Quarzes auf 24 MHz. In einer folgenden Verdopplerstufe
(ECF802)wird das Signal auf 48 Mhz
verdoppelt. Darauf folgt ein Verstärker (EL90) um für die weiter
folgende Verdreifacherstufe (QQE03/12)genügend Leistung zu haben.
Das 144 MHz Signal der Verdreifacherstufe wird in der Endstufe (QQE03/20)
weiter verstärkt und der Antenne zugeführt. Die Amplitudenmodulation
erfolgt über das Schirmgitter der Endstufenröhre. Aufgrund des
etwas schwachen Netzteils wurde nur eine Ausgangsleistung von ca, 6 Watt
erreicht, obwohl der Endstufe wesentlich mehr zugemutet werden könnte.
Einen geeigneten Quarz zu finden ist nicht ganz einfach. Es mußten
verschiedene 8 MHz Quarze getestet werden um auf die gewünschte Ausgangsfrequenz
zu kommen. Der noch für Amplitudenmodulation im 2m Band freigegebene
Bereich reicht von 144,5 bis 144,794 MHz. Mit einem Quarzexemplar konnte,
den maximalen Ziebereich ausnützend, eine Ausgangsfrequenz von 144,442
MHz erreicht werden.
Der Sender kann im A1,A2 A3 und F3 Modus betrieben werden. Im A2 Modus
wird zusätzlich zur Tastung der HF-Verstärker der Sender durch
einen eingebauten Tongenerator mit ca. 800 Hz moduliert. So ist der Empfang
bei der Partnerstation im CW- und AM-Betrieb möglich. Im später
nachträglich eingebauten F3 Modus wird der Quarzoszillator mit einer
Diode moduliert.
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Empfänger:
Im Gegensatz zum Quarz gesteuertem Sender ist der Empfänger
über einen Bereich von 144 MHz bis 148 MHz abstimmbar.
Die Schaltung lehnt sich an den früher sehr beliebten >>Nogoton
UKW Modulen<<, an. Und auch die meisten Bauteile wurden aus
einem alten, ziemlich verrotteten, Nogoton-Chassis entnommen. Der
Empfänger ist nach dem Superhet-Prinzip aufgebaut. Auf eine
Eingangsstufe in Cascode-Schaltung (E88CC) folgt ein selbstschwingender
Mischer (EC92) und ein 2-stufiger ZF-Verstärker (EF183,EF89).
Die AM-Demodulation wird mit einer Germaniumdiode Diode (OA172)
bewerkstelligt. Der im Original eingebaut NF-Impedanzwandler wurde
nicht übernommen und stattdessen ein Tongenerator (E80CF)
für den A2-Betrieb eingebaut. |
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Grenzempfindlichkeit
im A2 Modus: Dazu wurde der Messender mit 800 Hz moduliert und
im Sekundentakt getastet. Als Kriterium wurde das mit dem Ohr gerade
noch hörbare Signal verwendet. In Bandmitte bei 145 MHz ist
ein Signal mit -127 dB hörbar. Natürlich ist das
eine sehr subjektive Methode aber liefert zumindest Anhaltspunkte
über die Empfindlichkeit. |
Grenzempfindlichkeit
im A3 Modus: Hierzu wird der Messender mit einemSignal aus dem
Walkman moduliert. Mit einem Signal von -115 dB wird ein
aufgenohmener QSO-Text einigermaßen verständlich. |
Grenzempfindlichkeit im F3 Modus: Natürlich
kann auch eine F3-Sendung durch Flankendemodulation aufgenommen
werden. Mit 3kHz Hub wird eine Grenzempfindlichkeit von -104 dBm,
mit 10 kHz Hub werden es -110 dBm |
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Der Empfängerzug von oben. Von links nach rechts: Cascode-Vorstufe,
Abstimmkondensator, Mischer, 1. Zf-Stufe, 2. ZF_Stufe, NF-Vorstufe und
NF-Endstufe.
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NF-Teil:
Für den Empfänger besteht der NF-Verstärker aus einer Vorstufe
(E80CF) und der Lautsprecherendstufe
(EL82). Für den Modulationsverstärker wird nur die Endstufe
verwendet da das verwendete Kohlemikrofon schon genügend Ausgangsspannung
liefert und damit die etwas kritische Signalumschaltung am Eingang eines
empfindlichen Verstärker wegfällt.
Ein "Magisches Auge" EM84 dient zur Feldstärkeanzeige und
im Sendefall zur Modulationskontrolle.
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Netzteil:
das, wie schon erwähnt, etwas zu schwache Netzteil, bedingt durch
den vorhandenen Netztrafo, liefert neben 6,3V Wechselspannung für
die Röhrenheizungen 450V für die Sendeendstufe, 250V für
die Vorstufen, Empfänger und NF-Verstärker und ´+12V für
die Umschaltrelais und die Vorspannung für das Mikrofon.
Im Empfangsbetrieb beträgt die Betriebspannung 250V, bzw. 375V für
die Endstufe, die aber im Sendebetrieb auf 200V bzw. 310V abfallen.
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Antenne:
Das Gerät besitzt getrennte BNC-Buchsen für den Empfängereingang
und Senderausgang deshalb wird ein externes Antennenrelais verwendet. Diese
Konfiguration hat den Vorteil dass noch ein externer Vorverstärker
oder/und eine stärkere Endstufe eingeschleift werden können.
Die Antenne ist ein Selbstbau einer 6 Element Yagi nach einem Vorschlag
von >>DK7ZB<< mit einem
Gewinn von ca. 9dBd. |
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Betrieb:
Zum Test wurde die Ausgangsspannung des Senders bei den beiden
Betriebsarten oszillografiert. Bei leichter Übersteuerung
erreicht man bei A3 etwa 2 Watt, bei A2 mehr als das Doppelte. |
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Endstufe mit Vorverstärker:
Da, wie schon geschrieben das Netzteil etwas schwach ist wurde beschlossen
ein externes Netzteil aufzubauen. Und wenn man schon dabei ist kann man
im externen Netzteil auch eine zusätzliche Endstufe einbauen, und
auch der Empfänger kann durchaus eine zusätzliche Vorstufe vertragen.
Die Endstufe ist nach einem Vorschlag von DJ6CA (>>UKW-Berichte,
1976<<) aufgebaut und mit einer QQE 06/40 bestückt.
Und da noch genügend Platz im Gehäuse war wurde auch noch ein
Empfangsvorverstärker mit einer 417A Triode eingebaut.
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Die Endstufe arbeitet im A-Betrieb mit einem Ruhestrom
von 50 mA und bringt eine 13 fache Leistungsverstärkung (11 dB),
sodass je nach Betriebsart zwischen 30 und 60 Watt Ausgangsleistung
erreicht werden. Allerdings wird im A2-Modus die Endstufe stark übersteuert
sodass Nebenwellen entstehen die ein breites Band einnehmen. Es empfiehlt
sich mit dem Leistungsverstärker den Tongenerator abzuschalten
und stattdessen in der Betriebsart A1 zu fahren. |
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Eine Enttäuschung
war der Vorverstärker mit der besonders steilen und rauscharmen
Röhre 417A. Er brachte erstmal keine wesentliche Verbesserung
Verbesserung der Empfangsleistung. Diesmal wurde nicht das Gehör
benutzt sondern eine objektive Messung mit einem Leistungsmesser
am Lautsprecherausgang unternommen. Mit dem Messender (AM, 800Hz)
wurde ein Signal/Rauschverhältniss von 10 dB eingestellt. Die
erhaltenen Ergebnisse sind rechts zu sehen. Eigentlich garnicht
so schlecht, sie entsprechen in etwa den Werten des originalen Nogotonchassis.
Wird statt des 417A Vorverstärkers ein moderner LNA eingefügt
werden die Werte wesentlich besser. Zum Vergleich die Daten eines
kommerziellen Breitbandempfängers AOR3000 der Mittelklasse. |
S/N 10dB, 145 MHz, 800Hz 100% AM
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-115 dBm |
0,398 µV |
ohne Preamp |
-117 dBm |
0,316 µV |
mit Preamp |
-125 dBm |
0,125 µV |
mit LNA |
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AOR 3000 2,5 MHZ bis 1,8 GHz AM
1,0 µV |
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Auf jeden Fall ist die Verstärkung der
417A Stufe in der gewählten Gitterbasisschaltung zu klein.
Es wurden verschiedene Auskopplungen verwendet und das Kennlinienfeld
bis hart an das Erlaubte (Anodenstrom 30 mA) getestet aber
die Unterschiede blieben gering. Einen Umbau in eine Kathodenbassisstufe
wäre zwar möglich wird aber durch die Konstruktion
der Röhre erschwert, sie besitzt vier Gitter- aber nur
eine Kathodenzuleitung. |
Bleibt noch die Möglichkeit
die 417A durch eine E88CC in Kaskode-Schaltung zu ersetzen.
Die erste Stufe der Kaskode arbeitet in Zwischenbasisschaltung,
einem Mittelding aus Kathodenbasis- und Gitterbasisschaltung.
Das wird erreicht indem nicht die Kathode auf Masse liegt
sondern eine Anzapfung der Eingangsspule.Je nach Lage der
Anzapfung hat man eher eine Gitterbasischaltung mit kleinerer
Verstärkung oder eine Kathodenbasisschaltung mit größerer
Verstärkung aber auch höherer Schwingneigung, die
aber mit einem Neutralisationskondensator CN verringert
werden kann.
In der aufgebauten Schaltung wurde die Anzapfung auf höchste
Verstärkung bei ausreichender Stabilität eingestellt.
Die Verstärkung der beiden Stufen beträgt über
10 dB. aber an der Gesamtempfindlichkeit ändert sich
nicht soviel da auch das Rauschen zunimmt. |
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Ein QSO-Versuch mit Helmut, DJ3NF über
18 km vom Süden Münches (Sendling) bis in den Norden
der Stadt (Dietersheim) verlief negativ. Zwar konnte der Partner
die Aussendung des Verfassers( DD2RT) aufnehmen aber der ihn
nicht empfangen. Nur über den SDR-Empfänger auf
dem Olympiaturm, etwa auf halber Strecke, auf dem beide Aussendungen
zu hören waren kam die Verbindung zustande, rechtes Hörbeispiel.
Allerdings wurde etwas Leistung verschenkt da bei DJ3NF eine
vertikal polarisierte Discone-Antenne steht während in
Sendling die oben beschriebene horizontal polarisierte Yagi
arbeitet. |
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Zur Ehrenrettung des Selbstbaus muss aber gesagt
werden dass auch mit einem kommerziellem Gerät >>CRT
Space V << keine Verbindung gelang. |
Von einem anderen Teststandort (Garching, Forschungsgelände)
aus war die Verbindung mit einer einfachen Groundplane-Antenne problemlos
möglich, sind aber auch nur etwa 800m Entfernung.
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