Home

 

Software-Sender

Der sehr populäre Einplatinen-Computer Raspberry Pie ist eine erstaunliche Entwicklung welche viele Freunde in der Bastlergemeinde, neudeutsch Makerspace gefunden hat. Im Gegensatz zum Arduino der auch für viele Projekte eingesetzt werden kann ist der Raspberry ein vollwertiger Minicomputer dessen Leistungen einem üblichen PC nahekommen, z.B. Raspberry Pie 3B

Prozessor Arm Cortex A53, Takt 1,2 GHz
Grafik-Einheit 400 MHz, Full HD, Ausgänge HDMI, FBAS
Speicher Ram 1 GByte,
nicht flüchtiger Speicher Micro SD
Interfaces USB, Ethernet, WLan, Bluetooth, HDMI Bild und Ton, CSI, DSI, I2C, GPIO

All das ist auf einer Platine, etwa im Spielkartenformat untergebracht.


Als Betriebssystem werden meist Linux-Versionen verwendet obwohl auch Windows- und Androidversionen zur Verfügung stehen, Der große Vorteil des Raspberry ist die große Fan-Gemeinde in der weltweit die unterschiedlichsten Programme, meist "open source" entwickeln sodass man für eigene Anwendungen meist passende Beispiele findet die man anpassen kann.
Der Funkamateur F5OEO hat ein Programm entwickelt der aus den Raspberry in einen Sender für verschiedene Betriebsarten und Frequenzen macht. Der Bereich reicht von 130 kHz bis 750 MHz und als Betriebsmodi sind AM, FM,SSB, SSTV und FSQ implementiert.
Das Ausgangssignal kann als Rechteckspannung am GPIO-Port 18 (Pin 12, CLK) abgenommen werden. Um eine Sendefähiges Signal zu generieren muss das Signal noch einen Tief- oder Bandpass durchlaufen und unter Umständen noch in der Leistung verstärkt werden.
Sehr interessant ist auch ein Programm das den Raspberry Pie in einen Sender mit der Betriebsart Weak Signal Propagation Reporter, WSPR oder auch Whisper verwandelt. Diese digitale Betriebsart ist zur Erkundung der Ausbreitungsbedingungen gedacht und ist sehr schmalbandig mit Sender meist sehr geringer Leistung. Die Software für den Pie kann von >https://github.com/JamesP6000/WsprryPi< geladen werden und ist einfach zu installieren. Die Rapporte der eigenen Aussendung können auf >http://wsprnet.org/drupal/wsprnet/spots< verfolgt werden.
 
Die Hochfrequenz wird bei WSPR am GPIO-Port Pin 4 ausgegeben. wie auch im obrigem Beispiel muss dass Rechtecksignal vor dem Senden mit Filtern in einen sauberen Sinus verwandelt werden. Gleichzeitig kann man es noch etwas verstärken. Die Schaltung des Verfassers ist für das 40 Meter Band ausgelegt. Das Signal wird selektiv in zwei Stufen verstärkt und liefert ca. 30 dBm an 50 Ohm. Der Transistor der ersten Stufe ist ein BC237. In der Endstufe arbeitet ein spezieller HF-Transistor 2SC2078. Die Betriebsspannung für beide Stufen beträgt 12V. Auf die Endstufe folgt ein fest abgestimmtes Pi-Filter das am Ausgang einen sauberen Sinus liefert, wie im linken Bild zu sehen ist.
> Schaltplan im PDF-Format <
 
 

Ein erster Versuch mit einer nur 5 Meter langen Stabantenne verlief recht erfolgreich. Die Antenne wurde mit einer Serieninduktivität auf ein SWR von 1,6 angepasst. Aber wieviel von der Antenne wirklich abgestrahlt wird ist nicht bekannt.
Auf Anhieb wurden Stationen in Dänemark, England, Niederlande, Belgien, Frankreich und Italien erreicht.

Später am Tag wurde noch LA3FY in Norwegen erreicht, über eine Distanz von 1556 km

 
Mit etwas mehr Ausgangsleistung (0,5W) und einer guten Antenne, 10 Meter Draht horizontal, kommt man locker um die Welt, wie DJ3NF mit dem Sender von Garching bei München aus gezeigt hat. Nach Australien, VK7JJ, sind es 16508 km, viel weiter geht's auf der Erde nicht.
Doch es geht noch weiter, mit ZL2BH in Neuseeland wurden 18470 km überbrückt!