Monitorstation |
Um die an einem etwas abgelegenem
Ort F6KPL aufgebauten WSPR-Baken kontrollieren zu können wurde ein Kontrollempfänger
geplant der übers Internet zu bedienen ist. Dazu eignen sich die bekannten
WEDSSDR Programme. Dem Verfasser sind zwei geläufig,
>WEBSDR< und >OpenWebRx<.
Beide Programme laufen unter einer Linux Umgebung. Während die Installation
von WEBSDR etwas kompliziert ist weil man die Genehmigung vom Betreiber benötigt
kann das ImageFile von OpenWebRx einfach auf z.B. einem Raspberry Pie installiert
werden. Mit einem MSi.SDR Stick lief das auch auf Anhieb. Allerdings nur
im lokalem Netz. Der Zugriff von außerhalb wurde trotz vieler Versuche die
Firewall der Fritzbox entsprechend zu ändern nicht geschafft. Da auch erstmal
nicht bekannt war welcher Rooter in F6KPL eingesetzt ist wurden die Versuche beendet.
Zudem erschien der Betrieb von OpenWebRx als möglichst breitbandige Monitorstation
etwas .umständlich da alle Bandsegmente programmiert werden müßen. |
Eine andere Möglichkeit ist
der Remote Betrieb eines Windows-Rechners. Von den vielengeeigneten Programmen
wurde >Anydesk< ausgewählt,
das für private Benützer kostenlos erhältlich ist. Für den
Betrieb müssen keine Einstellungen am Rooter verändert werden und das
im Gegensatz zu WebSDR-Programmen nicht mehrere Benutzer gleichzeitig zugreifen
können spielt hier keine Rolle. |
Eine
Hürde ist aber noch zu nehmen. Der verwendete Labtop hat keine Möglichkeit
für einen Autostart nach einem immer möglichem Stromausfall. Um das
zu ermöglichen sind Eingriffe nötig um die Starttaste betätigen
zu können. Nachdem Versuche den Labtop normal zu öffnen, trotz der Entfernung
aller sichtbaren Schrauben ließ sich das Gehäuse nicht öffnen
war ein kleiner Eingriff notwendig. Die Starttaste liegt genau hinter dem Akkufach.
Mit Lötkolben und Seitenschneider konnte ein Zugang geschaffen und die Taste
mit zwei dünnen Drähten kontaktiert werden. Die Drähte sind nach
außen an eine Klinkenbuchse geführt. | | |
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Nun kann der Labtop mit einer externen
Schaltung ein und ausgeschaltet werden. Dazu wird eine Arduinoschaltung verwendet.
Die Schaltung wird mit USB an den Labtop angeschlossen. Über die Plusleitung
des USB kann der Arduino erkennen ob der Labtop an oder aus ist und somit die
nächste Tastenbetätigung den Labtop ein- oder ausschaltet. Ebenso überwacht
der Arduino die Spannung des Netzteil. Fällt die unter einem gewissen Wert
und der Labtop ist eingeschaltet wird er ausgeschaltet, steigt sie über einen
Wert und der Labtop ist aus wird er eingeschaltet. Dazu muß der Arduino
natürlich bei einem Stromausfall noch für genügend Zeit Energie
haben was durch einen 1,5F Goldcaps gewährleistet wird. Als weitere Sicherheit
ist ein Watchdog installiert. Auf dem Labtop läuft im Hintergrund ein Programm
welches alle 5 Sekunden über die USB-Schnittstelle den Arduino anspricht.
Dadurch wird im Arduino ein Zähler zurück gesetzt welcher sonst bei
einem Überlauf den Labtop neu startet. Sinnigerweise bekommt auch der Arduino
eine Watchdogüberwachung. Hier ist es ein Hardwarecounter CD4060 der bei
Überlauf einen Resetimpuls bei Arduino auslöst. Ohne Störung wird
der Zähler von einem Impuls am D2 Ausgang zurück gesetzt. Bei einem
Programmabsturz fehlt dieser Puls und der Arduino wird nach etwa 20s zurück
gesetzt. |
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Schaltung im PDF-Format< |
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Ein
Problem bereitete noch der MSi.SDR Stick. Für die Kontrolle der oberen Wisper-Bänder
2m und 70cm ist die Frequenzstabilität nicht ausreichend. Vor allem die Umgebungstemperatur
hat einen starken Einfluss auf die Frequenz. Deshalb wurde ein kleiner Thermostat
gebaut um das Problem in den Griff zu bekommmen. Auf dem Gehäuse wurde
ein Heiztransistor und ein Heizwiderstand zusammen mit einem Pt500 Temperatursensor
montiert. Die Regelung wurde von der obigen Adruino-Steuerung übernommen.
Zur thermischen Isolierung wurde der Stick in ein Hartschaumrohr gepackt. So
konnte die Temperatur des Sticks bei 45°C auf +- 0,5°C konstant gehalten
werden. | |
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Zur
Kontrolle wurde ein GPS stabiliertes 10MHz normal verwendet. Dessen 430. Oberwelle
empfangen und im WSPR-Programm WSJT-X ausgewertet. Man sieht deutlich die Schwankungen
der Frequenz um etwa 30Hz durch die Regelung der Temperatur auf +- 0,5°C.
Wird die Regelung ausgeschaltet sind die Schwankungen natürlich weg, aber
dann hat die Umgebungstemperatur wieder einen nicht tolerierbaren, zu großen,Einfluss | | |
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Ein
Weg das zu verbessern wäre nicht die Temperatur des Gehäuses des Sticks
zu regeln sondern eine äußere Hülle in der thermisch isoliert
der Stick steckt. Die thermische Zeitkonstante würde dann wahrscheinlich
die Schwankungen stark reduzieren. Das wurde vorerst nicht versucht sondern
statt des MSi.SDR Sticks der originale RSP1A getestet. Und siehe da, dieser Empfänger
hat selbst ohne Aufwärmphase ein sehr gute Stabilität und wird deshalb
als Monitorempfänger eingesetzt werden. | |
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Noch
ein Test mit dem RSP1A. Hier wurde das GPS-Normal kurz aus- und dann wieder eingeschaltet,
Man sieht sehr schön das Einlocken des Normal auf die Sollfrequenz. Was man
auch sieht ist die hervoragende Stabilität und Treffsicherheit des RSP1D-SDRs | |
| Die
versuchsweise aufgebaute Monitorstation. Bisher funktioniert alles zufriedenstellend.
Wie sich das ohne Beaufsichtigung in derNormandie bewährt wird sich bald
zeigen. | |
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| Der
Aufbau der Baken Station in F6KPL. Oben sieht man die LF/MF-Bake, links daneben
der SDR-Empfänger RSB1-A. Im Regal darunter der Labtop mit auf dem die
MonitorSoftware läuft.
Bisher arbeitet die Anlage wunschgemäß,
das heißt der Labtop schaltet sich be einem Stromausfall aus und fährt
wieder hoch wenn die Netzspannung wieder zur Verfügung steht. wUnten der
Screenshot einer Remote-Sitzung. Wird der Labtopüber Anydesk herunter gefahren
schaltet ihn der Arduino nach etwa einer Stunde wieder ein. Unten das Bild
einer Remotesitzung. Man sieht das Signal der 70cm Bake. Abgesehen von der Ablage
von 300Hz liegt es stabil im WSPR-Bereich von 1400 bis 1600 Hz.Die Bake wurde
zuvor mit einem GPSDO kalibiert. | |
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