Software Multichannelanalyzer
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MCA's (Multichannelanalyzer) sind
teure und auch im >>Selbstbau<<
zumindest auwändige Geräte. Deshalb ist es kein Wunder dass interessierte
Bastler nach einer einfacheren Lösung gesucht haben.
Nachdem schon viele Programme entwickelt wurden die mittels der Soundkarte
einen PC in ein einfaches Oszilloskop verwandeln liegt es nahe auf dem selben
Weg einen MCA zu programmieren.
Die AD-Wandler der Soundkarten sind schnell genug die Ausgangsimpulse eines
Szintillationsmesskopfes oder eines Proportionalzähler zu erfassen
und dank der hohen Auflösung, meist 16 Bit, mit ausreichender Geschwindigkeit
zu messen. Ist die Impulsform erst mal gespeichert kann man einfach die
Impulshöhe bestimmen und im entsprechendem Kanal verarbeiten.
Die ersten Versuche unternahm der Verfasser mit dem Programm >>
Theremion MCA <<. Das Programm ist einfach zu installieren
und arbeitete auf Anhieb. |
Der Messkopf für die
Gamma-Spektroskopie arbeitet nach >>Szintillationsprinzip<<
mit einem preiswerten russischen NaJ(Tl) Kristall und einem 3/4 Zoll
Fotomultiplier von Hamamatsu. Kristall und Multiplier sind in einem
lichtdichten Alurohr untergebracht. Dieses Alurohr wurde an ein Alu-Profilgehäuse
angebracht. Der Stecksockel der Multipliererröhre wurde noch
mit schwarzem Heißkleber vergossen sodass auch bei geöffnetem
Gehäuse kein Licht auf die empfindliche Fotokathode fällt. |
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Im Gehäuse ist ein HV-Modul (Hamamatsu) zur Versorgung des Multipliers
untergebracht. Der Wert der negativen Hochspannung beträgt etwa
800V. Auf der Platine befindet sich noch ein einfacher Vorverstärker
mit zehnfacher Verstärkung. Ebenfalls im Gehäuse ist eine
USB-Soundkarte untergebracht sodass das Gerät direkt an den PC
angeschlossen werden kann. Die Stromversorgung erfolgt dann über
den USB-Port. Da dessen Spannung aber nur 5V beträgt bedarf es
noch eines DC-DC-Wandlers der die 5V Spannung auf die von dem HV-Modul
und dem Vorverstärker benötigten 15V umsetzt.
Es kann aber auch ein Netzteil angeschlossen werden und das Signal
über den Mikrofoneingang dem Rechner zugeführt werden. |
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Für eine Messung wurden zwei Röhren aus der
Röhrensammlung ausgewählt. Ein Magnetron RD2Md der Wehrmacht
dessen Anodenblöcke aus Thorium bestehen. Und eine Funkenstrecke
1B22 die zur Vorionisation etwas Radium enthält. Die Unterschiede
der beiden Spektren sind deutlich zu sehen. Zwar ist die Auflösung
nur mäßig, das muss aber nicht unbedingt an der Software
liegen sondern könnte auch durch leichte Eintrübungen des
NAJ-Kristalls verursacht werden. |
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Man kann die gemessenen Daten auch in einer Text-Datei
abspeichern und in einem beliebigen Programm weiterverarbeiten und
darstellen. Unten links die Messung von natürlichem Uranglimmer,
industriell hergestelltem Uranglas und einer Radiumprobe. Die Spektren
der Radiumprobe und des Uranglimmers sind nahezu gleich. Das heißt
die Strahlung natürlicher Uranmineralien stammt im hohen Maße
vom, im Uran in winzigen Mengen, enthaltenem Radium. Bei der industriellen
Herstellung von Uransalzen wird das Radium natürlich abgetrennt
und gesondert verwertet. |
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Allerdings erhält man nur gute Spektren
wenn die Parameter des Programms und der Soundkarte optimal eingestellt
werden. Mit der im Gerät eingebauten USB-Soundkarte konnten keine aussagekräftige
Spektren erhalten werden. Selbst wenn nur die USB-Stromversorgung in Betrieb
war konnten nur stark gestörte Spektren erhalten werden. Mit der passenden
Einstellung, einer externen, rauscharmen Stromversorgung und einer geeigneten
Soundkarte arbeitet das Programm sehr gut wie die Spektren von Radium, Uran,
Americium und Thorium zeigen. |
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Für die Messung von Strahlern kleiner Aktivität
ist es ratsam den Szintillator mit einer Bleiabschirmung zu
umgeben um den Nulleffekt zu reduzieren. So wird die Aufnahme
von Spektren möglich die sonst im Untergrund nicht zu sehen
wären. |
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Nun möchte man den Zählkanäle eine Energie
zuweisen. Am Besten eignen sich dazu die Spektren von Americium, Lutetium
und Radiums mit ihren markanten Linien. Das Ergebniss der Kalibierung
ist ernüchternd. Während die Werte für Americium und
die ersten vier Linien des Radiums schön auf einer Gerade liegen
trifft das für die 609 keV Linie des Radium und vor Allem für
die Lutetiumlinien leider nicht zu. Während man die Abweichung
der Radiumlinie noch mit einer zunehmenden Sättigung des AD-Wandlers
erklären und durch eine kleine Verstärkung beheben könnte
ist die große Abweichung der Lutetiumlinien noch völlig
rätselhaft. |
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Wenn man die analoge Verstärkung des Mikrofoneingangs
des PCs dratisch reduziert (auf ein Fünftel) liegen alle Messwerte
wie gewünscht auf einer Geraden. Das nun auch gemessene Kalium
liegt aber noch im Abseit, Für diese hohe Energie müßte
die Verstärkung noch weiter reduziert werden, was dann aber auch
Messungen im Niedrigenergiebereich beeinträchtigt. |
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