Gaschromatografie
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Die Gaschromatografie ist ein weit
verbreitetes, sehr empfindliches Verfahren zur Analyse von Gas- und Dampfgemischen.
Wie die anderen chromatografischen Verfahren beruht sie auf die Adsorption
und Resorption des zu analysierenden Gemisches an einer stationären
Phase. Das Gemischs wird mit einem Trägergas durch die stationäre
Phase transportiert und am Ausgang der Adsorptionssäule gemessen. Da
die verschiedenen Bestandteile den Detektor erreichen zu unterschiedlichen
Zeiten erreichen wird das Gemisch separiert und somit analysiert. |
Ein einfacher Chromatograph
besteht aus einer Pumpe die das Trägergas zur Bewegung des Trägergases,
einer Vorrichtung zur Einbringung des zu analysierenden Gemisches,
der eigentlichen Säule und dem anschliesenden Detektor.
Das wichtigste Bestandteil ist sicherlich die Säule, deren Füllung
auf irgendeine Art und Weise mit den Bestandteilen des Gemisches (Analyt)
reagieren muß um die verschiedenen Laufzeiten zu erreichen.
Oft ist der Analyt in der stationären Phase löslich. Dann
kann eine Trennung aufgrund der unterschiedlichen Dampfdrucke der
Bestandteile des Analyten erfolgen. Auch andere Eigenschaften wie
die unterschiedliche Polarität können zu einer Trennung
führen. Mit sehr porösen Materialien, wie Aktivkohle oder
Zeolithe können auch Gemische aus permanenten Gasen, wie Luft,
getrennt werden |
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Rechts das Schema eines Chromatografen. Von links wird das Trägergas
zugeführt und mit einer Pumpe durch die Apparatur gepresst.
Wird das Trägergas einem Druckbehälter entnommen kann
natürlich auf eine Pumpe verzichtet werden. Auf die Pumpe folgt
ein Nadelventil mit dem ein passender Fluss eingestellt wird, darauf
ein Flussmesser zu Kontrolle.
Am Eingang der Säule sitzt der Probeninjektor. Bei einfachen
Geräten wird hier eine mit dem zu analysierendem Gas gefüllte
Spritze verwendet. Deren Nadel wird durch eine Gummimembran (Septum)
eingestochen und den Inhalt in den Gaslauf entleert. In der Säule
findet die Trennung der Komponenten statt. Die stationäre Phase
an der die Adsorption und Resorption stattfindet ist auf einem Trägermaterial,
z.B. Kieselgur aufgebracht. Moderne Geräte verwenden statt
der Säule oft eine sehr lange Kapillare auf deren Innenseite
eine Schicht der stationären Phase aufgebracht ist.
Auf die Trennsäule folgt der Detektor der in der Lage ist die
sequentiell austretenden Stoffe nachzuweisen. Hier werden die verschiedensten
Messverfahren angewendet. Für einfache Selbstbaugeräte
kommen Wärmeleitungs- oder Halbleiterdetektoren in Frage
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Rechts unten das Bild des Versuchsaufbau. Das Trägergas,
hier Luft, wird durch eine Pumpe angesaugt. Ein Filter auf der
Saugseite reinigt die angesaugte Zimmerluft. Nachdem die Membranpumpe
starke Druckstösse liefert wurde noch ein Puffertank eingefügt
um einen kontinuierlichen Gasfluß zu erreichen. Ein Druckmesser
MPX050DP misst den Tankdruck. Im Gaslauf folgt dann ein Flussmesser
mit eingebautem Nadelventil. Weiter gehts zur Säule, an derem
Eingang die Septummembran aus Silikongummi sitzt. Die Säule
besteht aus einem 1 Meter langem Pressluftschlauch mit 4mm Innendurchmesser.
Am Ausgang der Säule sitzt der Detektor Typ MQ-3. Vor dem
Ausgang der Apperatur ist ein Balsenzähler eingebaut. Damit
kann der Fluß überwacht werden, etwaige Lecks können
so schnell erkannt werden. Gesteuert wird das Ganze vom PC über
einen Arduino Nano. |
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Bis auf die Säule b.z.w. deren Füllung ist die Beschaffung
der Einzelteile kein Problem. Zwar gibt es von verschiedenen
Lehrmittel-Herstellern fertige Säulen zu kaufen, die mit
einem Preis von 100..200 € garnicht mal so teuer sind.
Aber, z.B. Leybold-Didadic liefert nicht an Privatpersonen und
hat zudem Lieferzeiten von ca. 2..3 Monaten. Andere Hersteller
antworten erst garnicht auf eine Anfrage. Bei weiterer Internetrecherche
wurde jedoch eine Möglichkeit gefunden Säulen selbst
herzustellen.
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Herr Sotriffer verwendet
als Trägermaterial normales Kochsalz das mit verschiedenen
stationären Phasen z.B. Parafinöl, Rizinusöl beladen
wurde. Diese werden in einem passenden Lösungsmittel gelöst
und mit Kochsalz zu einem Brei vermischt. Nach dem Abtrocknen
des Lösungsmittels kann das nun imprägnierte Salz in
die Säule, den Schlauch gefüllt werden. |
Für die ersten Versuche wurde
eine mit Rizinusöl beladenen Säule verwendet, da diese
Alkohole gut trennen sollte. Als Testsubstanzen standen Methanol,
Ethanol und Isopropanol zur Verfügung. Aus dem mit Dampf
gesättigtem Raum über den Testflüssigkeiten (Headspace)
wurden mit einer Mikrospritze Proben von bis zu 50µL entnommen
und durch das Septum zu einem festen Zeitpunkt eingespritzt. Anschließend
wird die Zeit gemessen bis ein Signal am Detektor angezeigt wird. |
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Zwar sind die Signalpeaks
ziemlich breit aber die Maxima der verschiedenen Alkohole liegen
bei deutlich verschiedenen Zeitpunkten. |
Bei einer Mischung aus Methanol und Isopropanol sind zwar
zwei Peaks zu erkennen aber von einer guten Trennung kann
man leider nicht reden
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Aber die Wirksamkeit
der Säulenpackung kann schön dargestellt werden
wenn man zum Vergleich eine Säule verwendet die mit
unpräpariertem NaCl gefüllt ist. Zwar ist auch
hier eine gewisse Trennung zu sehen, die aber wahrscheinlich
nur aufgrund der unterschiedlichen Größe der
Moleküle zustande kommt, Während die Durchlaufzeiten
bei Methan und Butan für beide Säulen etwa gleich
ausfallen ist der Unterschied bei den beiden Alkoholen deutlich
zu sehen, Alkohole werden durch das polare Rhizinusöl
adsorbiert und resorbiert. |
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Eine weitere von Herrn Sotriffer vorgeschlagene
statische Phase ist Parafinöl. Dieses sollte die Trennung
von Kohlenwasserststoffen erlauben. Wie beim Rhizinusöl
wird das Parafinöl in einem Lösungsmittel ( Waschbenzin)
gelöst und damit NaCl präpariert. In der Messung
sieht man das nun die Alkohole nicht mehr getrennt werden
dafür aber der Laufzeitunterschied zwischen Methan
und der Butan/Propan.Mischung größer ausfällt. |
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Mittlerweile konnte auch eine Säule 665
584 von Leybold Didactic aufgetrieben werden. Deren Füllung
betsteht aus Poropak-P welche sich gut zur Trennung von
Alkoholen eignet. Obwohl die Säule nur eine Länge
von 30 cm hat, die selbstgebauten Säulen waren 100
cm lang, ist die Trennleistung doch sehr gut. Methanol,
Ethanol und Isopropaol werden sehr gut getrennt. Auch in
einer Mischung von 5% Methanol in Ethanol ist das sehr giftige
Methanol noch einwandfrei zu sehen. So würde sich das
Verfahren dazu eignen Fusel unbekannter Herkunft zu testen. |
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Der bisher verwendete Detektor nach dem katalytischen Prinzip ist
zwar hochempfindlich eignet sich aber nur zur Detektion von Kohlenwasserstoffen
und anderen brennbaren Gasen wie Kohlenmonoxid und fuktioniert nur
mit einem Sauerstoffanteil des Trägergases. Deshalb werden in
der professionellen Gaschromatografie andere Detektoren verwendet.
Für den Selbstbau eignen sich Detektoren welche die Wärmeleitung
eines Gases messen können. Solche Detektoren messen dann den
Unterschied der Wärmeleitung des Analyten zum Trägergas.
Wird als Trägergas Wasserstoff oder Helium verwendet ist ein
Unterschied für die meisten Stoffe vorhanden. Das Prinzip ist
einfach, ein erhitzter Draht wird durch das ihn umgebende Gas mehr
oder weniger abgekühlt. Nach dem gleichen Prinzip arbeiten übrigens
auch Pirani-Druckmessgeräte.
Hier wird als Draht der Wendel eines von der Glashülle befreiten
Glühbirnchens verwendet. Zur höheren Stabilität wird
der Detektor in einer Brückenschaltung betrieben deren anderes
Brückenglied ein zweites Lämpchen mit intakter Glashülle
ist. Die Schaltung wurde in die Reste eines Alkoholsensors eingebaut
und kann deshalb einfach dessen Stelle in den Chromatografen eingebaut
werden.
Allerdings ist die Empfindlichkeit wesentlich kleiner als die der
Alkoholsensoren. Deshalb wurde nicht mehr der Analogeingang des Arduino
sondern ein externer ADC verwendet. Der ADS1115 von Texas Instruments
wird auf einer kleinen Platine geliefert und kann über den I2C-Bus
an den Arduino angeschlossen werden.
Der ADS 1115 hat eine Auflösung von 16 Bit und einen eingebauten
Verstärker. Aufgrund der Differentialeingänge ist hervorrangend
dazu geeignet Brückenschaltungen auszulesen. |
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Schon mit Luft als Trägergas sieht man die Überlegenheit
des Wärmeleitsensors was die Reaktionszeit angeht. Ein Anteil
zur schlechten Auflösung der vorhergehenden Messungen beruht
auf der Trägheit der katalytischen Sensoren .Für die Messungen
im rechten wurde statt der Luftpumpe ein mit Helium (Ballongas) gefüllter
Ballon an den Chromatograhen angeschlossen. Nun kann auch Luft detektiert
werden. Und mit einer Zeolith gefüllten Säule könnte
man die Luft in ihre Bestandteile zerlegen. |
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