Feldelektronen Mikroskop
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Grundlagen:
Das Feldelektronen- oder Feldemissions Mikroskop, kurz FEM, und das
verwandete > Feldionen Mikroskop (FIM)
< sind Entwicklungen des Physiker E.W. Müller. Das
Gerät, das Müller um 1937 in Berlin baute erlaubte zum ersten
Mal Einblicke in atomare Strukturen. Dabei ist das FEM ein sehr einfacher
Apparat, der im Grunde nur aus einer feinen Metallspitze und einem
Leuchtschirm in einer Vakuumkammer besteht. Wird an die Spitze eine
hohe Spannung angelegt entsteht dort durch den kleinen Krümmungsradius
eine extrem hohe Feldstärke von einigen zehn Megavolt/cm. Durch
die hohe Feldstärke werden durch Feldemission von der Spitze
Elektronen emittiert. Die Elektronen fliegen auf geradem Weg zum Leuchtschirm.
Auf dem Leuchtschirm entsteht damit ein Abbild der Spitze dessen Vergrößerungsmaßstab
dem Verhältniss von Spitzenradius zum Abstand des Leuchtschirms
entspricht. Bei einem Radius der Spitze von 50 Nanometern und einem
Abstand zum Leuchtschirm von 10 cm erhält man schon die enorme
Vergrößerung von 200000. Damit werden zwar nicht die Atome
der Spitze selbst aber immerhin die Strukturen der Kristallorientierung
sichtbar. |
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Herstellung der Spitze:
Die Funktion des FEM hängt entscheident von der verwendeten Spitze
ab. Wie erwähnt muß die Spitze sehr fein, d.h. im Bereich
von einigen Zehn Nanometern sein. Obwohl sich viele Stoffe zu feinen
Spitzen verarbeiten lassen wird man für erste Versuche Wolfram
verwenden da dieses Material ohne großen Aufwand gute und belastbare
Spitzen gibt. Der für STM's übliche Trick den Draht unter
Zugspannung durchzuschneiden kann man hier aber nicht anwenden, da
die vielen Mikrospitzen die bei der Methode entstehen kein scharfes
Bild ergeben.
Gut hingegen funktioniert die elektrolytische Ätzung mit Natronlauge.
Der zu ätzende Draht (Durchmesser 0.1 bis 0.3 mm) wird durch
ein Natronlaugetröpfchen gestossen das auf einer Drahtschlinge
liegt. Wird eine Spannung von einige (3..5V) zwischen Drahtschlinge
(-Pol) und Wolframdraht (+Pol) wird der Wolframdraht geätzt bis
sich das untere Teil löst und in ein Schälchen mit Wasser
fällt. Dadurch wird die Ätzung automatisch unterbrochen
und das ins Wasser gefallene Drähtchen behält seine scharfe
Spitze. Auch das obere Drahtteil hat eine Spitze die aber nur sehr
fein wird wenn der Ätzstrom rechtzeitig abgeschaltet wird, ansonsten
wird die Spitze durch den weitergehenden Ätzvorgang abgerundet.
Will man auch die obere Spitze verwenden muss man eine Schaltung vorsehen
die den Strom sofort nach dem Ätzende unterbricht. Bei einem
Strom von etwa 1 bis 30 mA dauert der Ätzvorgang etwa 20 Minuten.
Für Tunnelmikroskope sind die Spitzen nicht ohne weitere Behandlung
verwendbar da beim Ätzen sich die Wolframoberfläche mit
einer isolierenden Oxidschicht überzieht. Für das FEM spielt
das keine Rolle, da durch ein im Hochvakuum erfolgendes Ausglühen
der Spitze die Schicht entfernt wird.
Die folgenden REM Aufnahmen zeigen den Unterschied der drei Spitzen.
Die geschnitte Spitze hat sehr feine Ausläufer und eignet sich
für STM-Aufnahmen an glatten Oberflächen. Die Spitze des
geätzten, unteren Drahtstücks hat eine ideale Spitze mit
einen Radius von etwa 10..20 Naometern und ist ideal für FEM-Aufnahmen.
Weniger gut ist das obere Drahtstück das durch zu langes Ätzen
abgerundet wurde. |
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Hat man alle Teile zusammengebaut kann man die Röhre evakuiren,
für den Betrieb ist ein möglichst gutes Vakuum wichtig.
Mit einer Diffussions- oder Turbopumpe zusammen mit einer mechanischen
Vorpumpe kann das erforderliche Vakuum von 10-7 bis 10-6
mbar erreicht werden. Aber auch schon im 10-5 mbar Bereich
ist ein Betrieb möglich. Bei abgedunkeltem Umgebungslicht wird
die Hochspannung langsam erhöht bis ein Leuchten auf dem Schirm
sichtbar ist. |
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Meist wird man erst auf dem Schirm einen unstrukturierten Leuchtfleck
sehen, da die Spitze mit Verunreinigungen und einer Wasserschicht bedeckt
ist. Wird nun der Heizstrom eingschaltet und die Spitze langsam erwärmt
dampfen die Verunreinigungen ab und die eigentliche, hochgeordnete Kristallstruktur
der Wolframspitze wird sichtbar. Durch wiederholtes Aufheizen und Abkühlen
der Spitze kann der Bedeckung mit Gasmolekühlen sehr schön beobachten.
Bei einem guten Vakuum würde die Wiederbedeckung lange Zeit brachen,
hier aber geht das in Sekunden |
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