Kristall Röntgengenerator
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Grundlagen: Einige Materialien zeigen den pyroelektrischen Effekt.
Hierbei werden durch Temperaturänderungen des Materials elektrische
Ladungen getrennt die an der Oberfläche nachweisbar sind. Bei bestimmten
Stoffen ist der Effekt sehr stark sodass er zum elektrischen Nachweis
kleiner Temperaturänderungen verwendet werden kann. Bei den "Pyroelektrische
Infrarot Detektoren" reicht die thermische Strahlung eines Menschen
zur Erzeugung eines gut messbaren elektrischen Signals. Diese Detektoren
werden oft in Bewegungsmeldern eingesetzt.
Einige Materialien, allen voran Lithiumniobat, haben derart hohe pyroelektrische
Konstanten dass durch eine Temperaturerhöhung von einigen 10 Grad
sehr hohe Potenziale erreicht werden. Baut man diese Kristalle in ein
Vakuumgefäß werden durch die großen Feldstärken
frei Elektronen beschleunigt die beim Auftreffen auf Oberflächen
nachweisbare Röntgenstrahlen erzeugt werden. So können sehr
kleine Röntgengeneratoren gebaut werden die zum Betrieb nur eine
Heizspannung von wenigen Volt benötigen. Im komerziellen Maße
werden solche Generatoren von der Firma Amptech unter der Bezeichnung
"CoolX" gefertigt und verkauft.
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Experiment: Für den Versuch wird ein kleiner
Kristall aus Lithiumniobat oder Lithiumtantalat benötigt.Passende
Kristalle können aus einem Oberflächenwellen Filter ausgebaut
werden. In diesen Filter, welche die piezoelektrischen Eigenschaften von
Lithiumniobat ausnützen sind kleine flache Kristalle enthalten. Die
metallischen Strukturen auf dem Kristall müseen abgeätzt oder
einfacher mit einer scharfen Klinge abgekratzt werden. Die Kristalle sind
meist in der X-, oder Y-Ebene geschnitten, deshalb ist eine der schmalen
Endflächen die interessierende Z-Ebene.
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Zur Untersuchung der pyroelektrischen
Eigenschaften wird der Kristall mit einer der beiden Z-Flächen mit
UHU-Plus auf einen Heizwiderstand geklebt. Ebenfalls mit Kleber wird noch
ein Temperaturfühler (Pt 100, NTC Widerstand) an den Heizer geklebt.
Wird für den Heizer ein 50 Ohm Widerstand vorgesehen erhält man
mit kleinen Spannungen um die 12V eine ausreichend hohe Temperaturänderung.
Auch ohne Vakuumkammer kann die Anordnung getestet werden. Dazu wird vor
der freien Kristallfläche eine BNC-Buches in etwa 5 mm Abstand montiert.
Die Buchse wird dem Eingang eines Oszillographen verbunden wird. Beim Aufheizen
des Kristalls sieht man dann Spikes von Mikroentladungen auf dem Schirm.
Vor Röntgenstrahlung braucht hier keine Angst zu haben da bei diesem
hohen Druck etwaige Elektronen keine Beschleunigungsstrecke haben um die
für die Röntgenemission notwendige Energie zu erreichen. |
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Röntgenemission: Zum Test der Röntgenemission
wird die Anordnung auf Vakuumdurchführung gelötet
und in ein Glasrohr eingeklebt. Das andere Ende des Rohres wird
mit einem durchbohrten Alustopfen veschlossen. Die Bohrung ist
mit einer möglichst dünnen Alufolie vakuumdicht verschlossen.
Ebenfalls im Alustopfen ist ein Pumpröhrchen eingeklebt
durch das die Glasröhre evakuiert werden kann. |
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Das Diagram zeigt eine Messung der Röntgenemission
bei einem Druck von etwa 0.07 mBar. Es wurde ein Zählrohr
18505 mit Glimmerfenster verwendet. Die Heizspannung betrug
10 V, die Heizleistung somit 2 Watt.Zur Temperaturanzeigt dient
ein NTC Widerstand sodass leider nur der Temperaturverlauf,
nicht aber absolute Werte gemessen werden konnte. Man sieht
dass sowohl beim Aufheizen wie auch bei Abkühlen des Kristalls
Röntgenstrahlung emittiert werden und die Zählrate
deutlich über der Untergrundrate liegt. |
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Die Emission der Strahlung ist ziemlich niedrig, weit
weniger als bei dem >>Tesafilmexperiment<<
. Der Nachteil dieser einfachen Anordnung ist die große Wärmeträgheit,
da der Widerstand nur über die Anschlussleitungen abgekühlt
wird, der Beitrag der Kühlung durch die Wärmestrahlung ist
sehr klein. Besser ist die Montage des Kristall auf einem kleinen
Peltierelement mit dem aktiv gekühlt werden kann.durch einfaches
Umpolen der Betriebsspannung kann dann gekühlt oder geheizt werden.
Ein weiterer Nachteil ist die Verwendung des Epoxy Klebers der bei
hoher Temperatur im Vakuum abdampft und sich auf dem Kristall niederschlägt.
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