Tesafilm Röntgengenerator
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Grundlagen: Die Emission von Licht beim Zerbrechen von Kristallen
ist unter der Bezeichnung Tribolumineszens schon lange bekannt.Allerdings
sind die Leuchterscheinungen sehr schwach und nur mit dem dunkel adaptieren
Auge zu erkennen. Ähnliche Effekte treten auf wenn Klebestreifen
von einer Unterlage abgezogen werden. Allgemein werden elektrische Entladungen
die durch Ladungstrennung entstehen für das Leuchten verantwortlich
gemacht.Das Leuchten wird wesentlich verstärkt wenn der Versuch nicht
bei normalen Atmosphärendruck sondern im Vakuum durchgeführt
wird. Bei geeigneter Versuchsführung dabei nicht nur sichtbares Licht
sondern auch hochfrequente Strahlung und sogar Röntgenstrahlung erzeugt.
Eine Forschergruppe an der Universität von Californien, Los Angelos
haben das in einem eindrucksvollen Experiment gezeigt.C.G. Camara, J.V.
Escobar, J.R. Hird und S.J. Putterman veröffentlichten den Versuch
in der Zeitschrift Nature im Oktober 2008 (Correlation between nanosecond
X-ray flashes and stick-slip friction in peeling tape)
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Experiment: Der Versuch ist ziemlich einfach und
kann leicht nachgebaut werden. Die volle Tesarolle wird drehbar befestigt
und der Film mit einem Motor auf einer zweiten Rolle aufgespult. Nach
Camara sollte die Abrollgeschwindigkeit etwa 3 cm pro Sekunde betragen.
Bei einem mittleren Rollendurchmesser 30 mm muss dann die Drehzahl 0,3
Umdrehungen pro Sekunde oder 20 Umdrehungen pro Minute betragen. Am besten
verwendet man einen kleinen Gleichstrommotor mit passendem Getriebe. So
wird auch das zum Aufwickeln erforderliche Drehmoment leicht erreicht.
Wie schon erwähnt muß der Versuch in einer Unterdruck Atmosphäre
durchgeführt werden. Deshalb wird der Wickelmechnismus ein ein NW
100 Flanschteil eingebaut. Als Deckel wird eine Plexiglasplatte verwendet
die einen Blick auf die Vorgänge erlaubt. Der Pumpstand besteht aus
einer zweistufigen Drehschieberpumpe und einer luftgekühlten Diffussionspumpe.
Das benötigte Vakuum von weniger als 10-2 mBar könnte
aber auch mit einer guten Rotationspumpe allein erreicht werden.
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Das linke Bild zeigt das Glimmen an der Ablösestelle
des Tesafilms. Bei einem Druck von 5x10-2 mBar ist das
Leuchten in einem dunklen Raum mit dem Auge gut sichtbar. Die Aufnahme
wurde mit einer Belichtungszeit von 10 Sekunden, einer Blende von
3,5 und einer Filmempfindlichkeit von 1600 ASA gemacht. Der grüne
Schimmer stammt vom Licht einer Leuchtdiode des verwendeten Netzgerätes.
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Röntgenemission:
Erreicht der Druck in der Vakuumkammer Werte von weniger als
10-2 mBar werden beim Auftreten der Entladung Röntgenstrahlen
emittiert. Ohne großen Aufwand können die Röntgenstrahlen
mit einem passenden Geigerzähler nachgewiesen werden. Die im
linken Diagramm aufgetragenen Messungen wurden mit einem Zählrohr
ZP 1410 im Abstand von fünf Zentimetern aufgenommen. |
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Zugleich wurde noch der Messkopf einer Feldmühle angebracht
um die statische Ladung erfassen zu können. Nach dem
Einschalten des Motors steigt die Aktivität erst stark
an um sich dann auf einen konstanten Wert einzu pegeln. Eine
Erhöhung der der Motorspannung und somit er Abwickelgeschwindigkeit
läßt die Aktivität ansteigen. Eine obere Grenze
dieses Verhaltens wurde noch nicht ermittelt da schon bei
einer Motorspannung von 10 Volt die Spule schnell abgewickelt
wird. Zum Wechseln der Rolle muß dann die Kammer geöffnet
und nach dem Spulentausch wieder abgepumpt werden. Um sicher
zu gehen dass die Zählpulse durch Strahlen und nicht
durch elektrische Störungen ausgelöst werden wurde
eine Bleiglasplatte zwischen Kammer und Zählrohr geschoben,
worauf der Zähler sofort verstummt.
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Röntgenbilder: Erste
Versuche die Röntgenstrahlen mit einem Leuchtschirm
sichtbar zu machen verliefen leider negativ. Ein bescheidener
Erfolg wurde erst mit einer Bildverstärkerröhre
erzielt. Der Leuchtschirm wurde direkt auf das Eingangsfenster
der Verstärkerröhre geklebt und vor dem Leuchtschirm
als Testobjekt eine M3-Schraube mit Mutter plaziert. Anschließend
wurde zwei |
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Aufnahmen gemacht,
eine während des Spulens und eine bei Stillstand.
Die Differenz beider Aufnahmen zeigt dann die Umrisse
der Schraube mit Mutter.
Die Intensität der Strahlung ist recht schwach.
Nach Messungen von Herrn Harald Chmela
> http://www.hcrs.at<
der dieses interssante Experiment schon vor geraumer Zeit
durchführte kann die Intensität durch Verwendung
anderer Klebebänder stark gesteigert werden. Herr
Chemla erreichte eine etwa zehnfache Steigerung durch
Verwendung von Scotch Tape statt Tesa Film. Leider war
hier in München das Scotch Tape Crystall 600 nicht
aufzutreiben |
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Das einzige
Tape von 3M das zu bekommen ist, ist das "Scotch
Invisible Tape". Aber auch mit diesem wurde
eine deutlich Steigerung der Strahlungsleistung
erreicht. Auch der von Chmela beschriebene Druckanstieg
während des Abwickelns war bei Scotch Tape
wesentlich stärker als bei Tesa. Wahrscheinlich
ist die Röntgenemission stark vom verwendeten
Kleber abhänig der sich wohl bei Tesa und Scotch
unterscheidet.
Mit dem 3M Tape gelang die Abbildung einer Büroklammer
sofort. Der Abstand des Leuchtschirm von der Strahlenquelle
betrug etwa 3 Zentimeter. |
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