Pulsgenerator , Cancrusher
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Grundlagen:
Beim elektromagnetischem "Dosenzerdrücker" wird einer Spule
kurzzeitig ein starkes Magnetfeld erzeugt. Diese Feld bewirkt durch Induktion
einen hohen Strom in der Wand der in der Spule steckenden Dose und somit
wiederum ein Feld. Beide Felder stossen sich ab. Da die Dose nicht nicht
ausweichen kann wird sie durch die starken mechnischen Kräfte zerdrückt,
bei höheren Feldern sogar zerrissen
Zur Erzeugung des Spulenfeldes braucht man einen hohen Strom, der meist
durch eine Kondensatorentladung erzeugt wird.
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Warnung!!!
Das folgende Experiment ist nicht ungefährlich da hohe Spannung und
hohe Ströme zur Anwendung kommen. Nur Experimentatoren mit Erfahrung
im Umgang mit großen Kondensatorbänken sollten sich daran versuchen.
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Aufbau:
Das wichtigste Bestandteil der Schaltung ist die Kondensatorbatterie.
Der Verfasser hatte das Glück zwei Kondensatoren mit je 30µF
10kV zu ergattern. Allerdings sind die Teile unbekannter Herkunft
und außer der Kapazität und Betriebsspannung keine weiteren
Daten bekannt. Aus der Größe wurde aber vermutet dass sie
die erforderlichen hohen Ströme liefern können. Als Schalter
dient ein Ignitron (NL 7703, 20kV, 100 kA). Geladen wird die Kondensatorbank
mit einem kleinen Trafo( 6,3kV) und Gleichrichter (KXY 15/20) . |
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Die Ladespannung wird mit
einem Instrument (100µA, 100 MOhm, 10kV) angezeigt. Die Ladezeit
für
8 kV Endspannung beträgt
ca. 3 Minuten.
Der Triggerpuls für das Ignitron wird mit einer Thyristorschaltung
erzeugt. Weiter ist ein Entladeschalter eingebaut der beim Ausschalten
die Kondensatoren über 100kOhm sicher entlädt.
Die Spule besteht aus 6mm Kupferrohr und hat 3 Wicklungen. Der Innendurchmesser
(55 mm) ist für kleine 250 ml Dosen gewählt. |
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Das Bild zeigt die Ergebnisse der Versuche. Während Ladespannung
und Energie einfach zu bestimmen sind wird es mit Impulsstrom und
Magnetfeld schon schwieriger. |
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Rogowskyspule:
Zur Strommessung wurde eine Rogowskyspule gebaut. Die Spule
hat 200 Windungen und ist auf einen Plexiglasring bewickelt. Das
passive Integrierglied hat 47kOhm und 100 nF. Zur Kalibierung wurde
eine einfache Entladeschaltung gebaut. Ein Kondensator (100µF)
wird mittels Thyristor über einen Shunt (0,0125 Ohm) entladen.Gemessen
werden der Spannungsabfall am Shunt und das Signal der Rogowskyspule
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Spannung |
Shunt |
Rogowsky |
Strom |
Calib |
200 V |
6,6 V |
12 mV |
528 A |
44 A/mV |
300 V |
9,2 V |
24 mV |
736 A |
30,6 A/mV |
400 V |
10,6 V |
32 mV |
1008 A |
31,5 A/mV |
500 V |
16,4 V |
42 mV |
1312 A |
31,2 A/mV |
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Abgesehen von der ersten Messung
stimmen die Werte gut überein und ergeben einen Wert von ca.
30A /mV |
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Ein Schuss mit einer Ladespannung
von 2000 V ergibt >>mit Dose !<< das rechts aufgezeichnete
Signal, eine gedämpfte Schwingung mit einem Spitzenwert von 450
mV entsprechend einem Strom von
15000 Ampere.Die Periode beträgt 4µs. Ein einigermaßen
lineares Verhalten der Schaltung vorausgesetzt beträgt der Strom
bei 8 kV Ladespannung dann 60000 Ampere. |
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Um die Messung zu bestätigen
wurde noch eine Simulation mit PSpice unternommen. Nachdem nur die
Ladespannung (2kV) und die Kapazität (60µF) bekannt war
wurden Widerstand und Induktivität solange verändern bis
die Form der simulierten Kurve der gemessenen möglichst nahe
kam.
Mit den Parametern: R = 0,04 Ohm; L = 0,67 µH; C = 60 µF;
U = 2kV;
wird eine gute Übereinstimmung erzielt. |
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Das in der Spule wirkende
Magnetfeld wurde mit dem Programm
>FEMM< bestimmt. |
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Das erzeugte Magnetfeld ist
nicht besonders hoch. Selbst bei einem Strom von 60 Kiloampere werden
nur Flussdichten zwischen 2 und 6 Tesla erzeugt. Aber immerhin genug
um eine Getränkedose zu zerreissen. |
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