Ein, bei Hochspannungsexperimentatoren sehr beliebter Versuch ist die
Jakobsleiter. Zwischen zwei senkrechten, V-förmig gebogenen Elektroden
wird ein Lichtbogen gezündet. Der Lichtbogen wandert durch thermische
und magnetische Kräfte nach oben und verlöscht am offenen Ende
der Elektroden. Nach dem Verlöschen kann am unteren Ende ein neuer
Lichtbogen zünden der wiederum nach oben wandert.
Technisch wird dieser Effekt beim Hörnerblitzableiter angewandt.
So werden die Anschlüsse eines Trafos mit Hörnerelektrode geschützt.
Der Abstand der Elektroden wird so gewählt das bei normalen Betriebsbedingungen
kein Überschlag stattfindet. Bei einer Überspannung, z.B. durch
Blitzschlag zündet die Funkenstrecke, der Lichtbogen wandert nach
oben und erlischt automatisch am oberen Ende der Elektrodenstrecke. Bei
einer normalen Funkenstrecke würde der Lichtbogen bestehen bleiben
und der hohe fließende Strom die Anlage schädigen.
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Am Besten gelingt der Versuch mit einem Streufeldtrafo hoher Spannung
und nicht zu kleiner Leistung, 10 kV und 100 mA wären ideal. Leider
sind solche Trafos groß, schwer und auch teuer.
Bei geeignetem Aufbau können auch mit kleineren Einheiten schöne
Effekte erzielt werden. Hier wird zum Betrieb ein Trafo aus einem Mikrowellenofen
(MOT) benützt, der eine Sekudärspannung von etwa 2kV aufweist.
Um bei so niedrigen Spannungen eine Entladung zünden zu können
wird wird eine dritte, eine Zündektrode verwendet. Zur Zündung
wird diese Elektrode mit einer 5 kV Spannung aus einem kleinen Hilfstrafo
beaufschlagt.
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