Röntgenblitz mit Marx Generator
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Grundlage: Röntgenanlagen mit extrem kurzer Pulsdauer von
etwa 100ns bis 1us, sogenannte Röntgenblitzgeräte, wurden und
werden hauptsächlich in ballistischen Untersuchungen verwendet. Schon
in den 40er Jahren wurden sie zur Munitions- und Sprengstoff Forschung
eingesetzt. Vorallem in der Entwicklung von pranzerbrechenden Hohlladungen
hatten sie großen Anteil. Im Gegensatz zur Blitzlichfotographie
bieten Röntgenblitze den Vorteil Vorgänge im Inneren von Sprengladungen
und Rauchschwaden zu beobachten.
Aber auch viele friedlichere Anwendungen sind bekannt geworden, wie die
Untersuchung von Plasmastoßwellen, Drahtexplosionen, auch die Durchleuchtungsgeräte
z.B. an Flughäfen arbeiten heutzutage zum Teil mit Röntgenblitzen
um bei gleicher Bildqualität mit geringeren Dosisleistungen auszukommen.
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Aufbau: Zur Versorgung
der Röntgenblitzröhre dient ein 6-stufiger Marxgenerator
mit einer Ausgangspannung von bis etwa 120kV. Das Ladeteil ist konventionell
mit einem MosFet-Inverter, Zeilentrafo und nachfolgen-dem 14-stufigem
Vervielfacher aufgebaut. |
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Der Vervielfacher
besteht aus zwei Kondensator-säulen mit je sieben keramischen
Konden-satoren a 2nF 10kV. Da die max. Ausgangs-spannung nur etwas
über 20 kV beträgt kann der Aufbau offen erfolgen ohne allzu
viel Sprühverluste zu haben |
Eine einfache Regelschaltung
erlauft die Einstellung der an einem Zeigerinstrument abzulesenden
Ladespannung, welche um die Kondensatoren des Marxgenerators
zu schonen nicht wesentlich über 20kV betragen sollte.
Zur Triggerung der Entladung dient die übliche Kondensator/
Thyristorschaltung, die mit einem Transistor angesteuert wird.
Ein Drucktaster erlaubt die manuelle Auslösung des Blitzes
zu Testzwecken. Im normalen Betrieb wird der Blitz von einem
positiven Puls ausgelöst, der z.B. von einer Lichtschranke
kommen kann
Der sechstufige Marxgenerator ist direkt auf das Ladeteil aufgestockt.
Jede Stufe besteht aus einem keramischen Kondensator 3nF 20kV~,
zwei Ladewiderständen 22kOhm und einer Funkenstrecke aus
M6 Hutmuttern. |
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Eine Elektrode der ersten Funkenstrecke
ist mit einer koaxialen Triggerelektrode (Trigatronprinzip) ausgestattet.
Damit kann der Generator und somit der Röntengenblitz mit kurzer
Verzögerungszeit ausgelöst werden.
Anfänglichen Versuche mit einer selbstgebauten Blitzröhre,
wie üblich mit Kegelanode und Schneidenkathode scheiterten leider
an vakuumtechnischen Problemen, welche eine sehr instabile Röntgenemission
zur Folge hatten.
Hingegen, wurden mit einer zweckentfremdeten Senderöhre SRS
326 gute Erfolge erzielt. Geeignet wären sicher auch Hochspannungsbalasttrioden
vom Typ PD 500, wie schon einige Experimentatoren gezeigt haben. Auch
die HV-Gleichrichter DY 80 und ähnliche Typen sollten als Röntgenröhre
funktionieren, wenn durch eine geeignete Isolation Außenüberschläge
verhindert werden. Normale Röntgenröhren mit Glühkathode
sind für dieser Anwendung nicht tauglich,da die Glühkathode
die erforderlichen hohen Emissionströme nicht liefert, während
der Feldemissions Modus sehr hohe Impulsströme liefern kann |
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Im Betrieb wird der Marx, einschlieslich
Röhre mit einer Plexiglashaube abgedeckt, so wird zum einen das
sehr laute Geräusch der Funkenstrecken gedämpft und zum
anderen kann die Haube mit schwarzen Papier umkleidet werden um Störungen
der Röntgenaufnahme durch das helle Licht der Funkenstrecken
zu vermeiden |
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Betrieb: |
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Für die ersten Tests
wurden stationäre Objekte verwendet. Auf dem rechten Bild ist
das Röntgenbild eines Gasfeuerzeuges zu sehen. Durch den kleinen
Abstand von etwa 10cm von der Quelle und die relativ große Quelle
mit circa 5 cm2, sind die Bilder ziemlich unscharf. Das
Problem, bei größerem Abstand von der Quelle würden
die Bilder zwar schärfer werden, aber auch wesentlich lichtschwächer,
und die Kamera ist mit 800 ASA und Blende 2.8 schon an ihrer Grenze.
Eine deutliche Verbesserung der Situation ist durch die Verwendung
eines Bildverstärkers möglich. Solche Bildverstärker,
besser bekannt unter dem Namen Nachtsichtgeräte, sind mittlerweile
durchaus erschwinglich zu haben (Ebay). Sie verstärken auf elektronen-optischem
Weg ein, auf eine Photokathode projeziertes Bild auf einen Leuchtschirm
der dann wiederum abphotographiert werden kann. So konnte der Abstand
des Schirms von der Quelle auf 40 cm vergrößert werden
und trotzdem die Digitalkamera auf 200 ASA und Blende 5.6 reduziert
werden. |
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Das deutlich bessere Ergebniss ist auf dem rechten
Bild zu sehen. Einzelteile im Feuerzeug, wie z.B. die Feder des
Piezozünders sind gut aufgelöst. Etwas schwierig ist die
Scharfstellung des ganzen Aufbaus da drei Einstellungen vorzunehmen
sind, optische Scharfstellung des Röntgenschirms auf die Fotokathode,
elektrische Fokusierung des Bildwandlers und Einstellung der Kamera
auf den Bildwandler-Leuchtschirm. Am einfachsten gelang dies mit
einer, mit kleiner Schrift bedruckten, Seite an Stelle des Röntgenschirms,
noch geeigneter wäre wohl das Bild eines sogenannten Siemenssterns.
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Hochgeschwindigkeit Röntgenphotographie:
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Aufnahmen der obigen Art könnten aber besser mit
einer normalen Röntgenanlage erfolgen. Der Vorteil dieser Anlage
liegt in der Aufnahme dynamischer, schneller Vorgänge. Mit einigen
Hundert Nanosekunden Pulsdauer des Röntgenblitzes können
auch sehr schnelle Vorgänge sichtbar gemacht werden |
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Ein dankbares
Objekt ist wiedermal ein Luftgewährgeschoß. Der besseren
Optik wegen wurde ein Pfeilgeschoß verwendet. Das Röntgenbild,
oben, sieht etwas anders wie das sichtbare Bild unten, da der Federbüschel
die Strahlung nicht absorbiert und somit nur die Metallteile sichtbar
werden.
Für die Aufnahme im sichtbaren Bereich wird die Röntgenröhre
durch eine Xenonkurzbogenlampe ersetzt |
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Auch das kleine Diabologeschoß
kann gut abgebildet werden, trotz der großflächigen
Röntgenquelle. Die Bilder zeigen einen Schuß durch
eine Karotte. Die Karotte absorbiert sehr wenig der harten Röntgen-
strahlung, aus diesem Grund mußte der Kontrast des Bild
mittels Bildverarbeitung stark angehoben werden. Am Besten ist
der Schußkanal in der rechten Falsch-farbendarstellung
zu erkennen. |
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