Ultra-Hochgeschwindigkeit Photographie
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In manchen Fällen ist die Blitzdauer von etwa 10µs des
>Highspeed-Blitzes< noch zu lange um scharfe, unverwischte Bilder
zu erhalten. Die relativ lange Blitzdauer liegt vorallem an der verwendeten
Blitzlampe. Kommerzielle Blitzlampen mit Xenonfüllung haben eine
recht lange Nachleuchtdauer. Um kurze Blitzzeiten zu erreichen muss das
heiße, leuchtende Plasma der Entladung nach dem Blitz schnell abgekühlt
werden. Erreicht wird das durch eine Oberflächenentladung. Durch
den Kontakt mit der Oberfläche kann das Plasma schnell abkühlen
und das störende Nachleuchten wird stark verringert.
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Der Aufbau einer Blitzlampe
mit Oberflächenentladung ist sehr einfach sodass die Lampe
leicht selbst gebaut werden kann, zumal zum Betrieb normale
Luft ausreicht und keine Xenonfüllung benötigt wird.
Die Lampe besteht aus einem einseitigt verschlossenen Glas-
oder Quartzrohr. Im Innern des Rohres befindet sich der Triggerdraht
und auf der Aussenfläche sind die Hauptelektroden in Form
eines Drahtrings und einer Drahtspitze angebracht. Um den lauten
Entladungsknall zu dämpfen ist die Lampe mit einer äußeren
Schutzrohr umgeben.
Diese Blitzröhre hat aber einen Nachteil, der Spannungsbereich
in dem die Lampe arbeitet ist relativ klein, d.h. die Beriebsspannung
muss genau gewählt werden dass zum Einen die Lampe zuverlässig
zündet, aber zum anderen keine Selbstzündung ohne
Triggerimpuls eintritt. Bei einer Entladungslänge von 15
mm beträgt die Betriebsspannung um die 15 kV. Für
kurze Blitzzeiten muss auch die kapazität des Blitzkondensators
klein sein, beim Verfasser beträgt der Wert 125nF. Gezündet
wird die Entladung mit einem Hochspannungsimpuls der an den
innersten Draht gelegt wird. Die Amplitude des Impules sollte
20 bis 30 kV betragen und wird am Besten mit einer Zündspule
erzeugt. |
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Will man die
Blitzdauer der Lampe fotoelektrisch messen muss natürlich der
Sensor schnell genug arbeiten um nicht das Messergebniss zu verfälschen.
Vorallem Fotodioden im Elementbetrieb sind meist zu langsam für
diese Messung. Bessere Ergebnisse bringen schnelle Dioden im Sperrbetrieb
oder Hochvakuumfotozellen b.z.w. Fotomultiplier.
Die Messung mit einer Fotozelle (RCA 922) zeigt die deutlich kürzere
Leuchtdauer der Luftlampe. Vorallem das Nachleuchten ist bei der Xenonlampe
wesentlich länger. Bei realen Fotografien führt dieses Nachleuchten
zu einem Komenten ähnlichen Schweif von hellen, bewegten Objekten
oder zu einer Veringerung der Kontraste der Abbildung.
Die Schweife erstrecken sich in die Flugrichtung der Objekte. Die
Bilder einer Luftgewehrkugel im Flug zeigt den Unterschied. |
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Die Abbildung einer schnell rotierenden Scheibe
zeigt auch Unterschiede. Die längere Leuchtdauer der Xenonröhre
führt zu einer deutlichen Verflachung der Kontraste. |
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Der Aufbau des Blitzes ist nicht sonderlich
schwierig.Die wichtigste Komponente ist ein geeigneter Blitzkondensator.
Der Verfasser verwendete zwei Kondensatoren (250 nF, 4 kV) in
Serienschaltung. Die Ladeschaltung besteht aus einem Inverter
der die Hochspannung mittels Zeilentrafo und Kaskade erzeugt.
Ein zweiter Trafo ( Wandlertrafo für LCD-Beleuchtung) erzeugt
die Hilfsspannung zur Zündung der Blitzröhre. Als
Zündtrafo dient eine Mopedzündspule. Der Hochspannungszündimpuls
wird durch eine Kondensatorentladung mittels eines Thyristorschalters
erzeugt.Die Einstellung der Hochspannung von etwa 10 kV erfolgt
auf der Primärseite des Wandlers durch Veränderung
der Betriebsspannung von etwa 5 Volt. |
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Diese Blitzröhre weißt aber zwei Nachteile auf. Zum Ersten
ist die Triggerverzögerung mit etwa 30 µs relativ lange.Das
liegt wohl an der als Triggertrafo verwendeten Zündspule. Eine
Triggetrafo mit Ferritkern und weniger Wicklungen könnte da eine
Verbesserung bringen. Ein zweiter Nachteil liegt an der Lampe selbst.
Der Funkenkanal nimmt nicht immer den gleichen Weg zwischen den Elektroden,
sodass sich der Ort der Lichtquelle mit jedem Blitz etwas ändert.
Vor Allem bei Techniken die zwei Aufnahmen zur Erstellung der Bilder
(z.B. Moireeaufnahmen) benötigten stört dieser Umstand sehr.
Auch bei genau definierten Strahlengängen wie bei der Schlierenfotografie
ist eine wandernde Lichtquelle nicht zu gebrauchen. |
Für die großfläche Ausleuchtung
von Objekten ist die Lampe aber ausreichend. Die Serie zeigt Schüsse
Weintrauben mit unterschiedlichen Verzögerungszeiten. Man sieht
dass die Traube durch den Druckimpuls der wässerigen Füllung
explodiert. Im Großen macht man solche Experimente gerne mit
Feuerwaffen und Melonen. |
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Natürlich
darf auch der Schuss auf eine Spielkarte nicht fehlen.
Schießt man mit dem Diabolo aus Blei auf eine Cutterklinge wird
das Geschoss glatt in zwei Hälften geschnitten. |
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