Funkeninduktor
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Konsequenterweise folgt auf die
>>Wimshurst Influenzmaschine<<
der Rühmkorff'sche Funkeninduktor. Auch dieses Gerät war
ein Meilenstein in der Entwicklung der Hochspannungstechnik. Im Gegensatz
zu den Elektrisiermaschinen erlaubt der Funkeninduktor die Erzeugung von
hohen Spannungen, im Extremfall einige Hundert Kilovolt, bei gleichzeitig
relativ hoher Leistung. Für viele Jahrzehnte waren Funkeninduktoren
in jedem physikalischem Labor zu finden. Hittdorf', Lenard, Hertz, Röntgen,Tesla
und viele Andere benutzen den Induktor für ihre bahnbrechenden Entdeckungen
und Erfindungen. |
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Theorie: Technisch
handelt es sich beim Funkeninduktor um einen Transformator mit einem
großen Übersetzungsverhältnis. Auf einen Eisenkern,
der zur Verhinderung von Wirbelstromverlusten aus vielen dünnen,
voneinander isolierten Eisendrähten besteht, ist die Primärspule
mit wenigen Windungen dicken Drahtes gewickelt, darüber liegt
die Sekundärspule mit vielen Wicklungen dünnen Drahtes,
mit Drahtlängen von einigen Kilometern. Angesteuert wird die
Sekundärspule mit zerhacktem Gleichstrom aus einer Batterie.
Oft wird der zerhackte Gleichstrom mit einem Wagnerschem Hammer
erzeugt. Das Magnetfeld des, durch den Primärstrom erregtem,
Eisenkerns öffnet den Stromkreis, das Magnetfeld wird somit abgebaut
und der Stromkreis erneut geschlossen, je nach Auslegung des Unterbrecher
-systems wird so ein zerhackter Gleichstrom mit einigen Zehn Hertz
erzeugt. Der Kondensator |
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dient zur Vermeidung von Funkenbildung am Unterbrecher,
welche eine hohe Induktionspannung verhindern würde. Höhere
Ströme als einige Ampere kann der Wagnersche Hammer allerdings
nicht verarbeiten, so wurde für größere Einheiten
andere Systeme wie elektrolytische Unterbrecher, Quecksilber Unterbrecher
verwendet. Eine ganz ähnliche Schaltung findet sich übrigens
in der Zündanlage von Ottomotoren. Die Zündspule ist die
Induktionsspule und wird vom, fremdgesteuerten Unterbrecher mit zerhacktem
Gleichstrom aus der Batterie angesteuert. Alle Verbesserungen der
Zündung wie Transistorzündung oder Kondensatorzündung
sind mit Erfolg auch beim Funkeninduktor anwendbar. |
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Aufbau: |
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Primärspule:
Der Aufbau des Induktors beginnt mit der Primärspule. Diese
wurde in 2 Lagen mit 2x1.4 mm CuL Draht auf ein PVC Rohr 20x2
mm gewickelt. Insgesamt sind das etwa 230 Wicklungen. Als Eisenkern
wurde in das PVC Rohr ein Bündel 50 Stück, Kunststoff
isolierter Eisendrähte ( grüner Bindedraht, 1mm Durchmesser
) eingeführt. Die Länge der Spule beträgt 32
cm. Mit Eisenkern besitzt die Primärspule eine Induktivität
von ca. 1mH ( Gemessen nach der Resonanzmethode mit einer Kreiskapazität
von 10 µF). |
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Unterbrecher:
Um beim historischen Vorbild zu bleiben wird als Unterbrecher
ein Wagnerscher Hammer verwendet. Als Federelement dient eine
Federstahlblättchen. Der Aufbau ist äußerst
einfach. Wichtig ist aber, daß der feststehende Kontakt
federnd gelagert, damit das Federblatt frei schwingen kann.
Aus diesem Grund ist der Kontaktstreifen zu einer U-förmigen
Schleife gebogen. Der Dämpfungs- kondensator im Vordergrund
hat einen Wert von 10 µF. |
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Allerdings ist der Wagnersche
Hammer durch die offenen Kontakten sehr störanfällig
und nur für relativ kleine Ströme zu gebrauchen. Deswegen
wurde noch eine Thyristoransteuerung in der Art der bekannten
Kondensatorzündung gebaut, doch davon später |
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Sekundärspule:
Für den Aufbau der Sekundärspule wurde eine Scheibenwicklung
verwendet. D.h. die gesamte Spule ist in sechs 4 cm breite Kammern
aufgeteilt, die durch Polystyrolscheiben (CD's mit entfernter Aluschicht)
voneinander getrennt sind. So erschien es einfacher die erforderliche
Hochspannungsisolation zu erreichen als mit einer Lagenwicklung. In
einer Kammer haben etwa 18 000 Wicklungen 0.2 mm starker CuL Draht
Platz. Insgesamt also 110 000 Wicklungen, d.h. etwa 24 km Draht. Von
Hand ist so eine Spule in absehbarer Zeit kaum zu erstellen, deshalb
wurde eine einfache, motorisierte Wickelvorrichtung improvisiert.
Damit können etwa 10 Windungen pro Sekunde gewickelt werden.
Während des Wickelns wird die Wicklung mit geschmolzenen Paraffin
( aus Teelichtern ) imprägniert um die erforderliche Hochspannungsfestigkeit
zu erreichen .Primär- und Sekundärspule haben ein Wicklungsverhältnis
von 110 000 : 230 ~ 480. Erste Messungen (siehe obiges Oszillogramm)
ergeben ein Verhältnis von 15 000 V : 30 V = 500, also eine recht
gute Übereinstimmung mit dem errechneten Wert |
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Nicht fehlen darf natürlich
eine Funkenstrecke, eine Spitze als negative Elektrode, eine Platte
als positive. |
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Der erste Betrieb des Induktors
war etwas enttäuschend. Die erzielte Funkenlänge entsprach
nicht den hochgespannten Erwartungen. Bei einer Batteriespannung von
10 V und einem Primärstrom von 10 A wurde gerade Mal eine Funkenlänge
von 25 mm erzielt. Zehn Ampere Primärstrom sind auch das Äußerste
was der Wagnersche Hammer ohne allzu starken Kontakt Abbrand verarbeiten
kann. Gleichzeitig ist in diesem Strombereich (8..10 A) eine Sättigung
der Funkenlänge zu sehen. Möglicherweise ist eine beginnende
magnetische Sättigung des Eisenkerns dafür verantwortlich.
Um diese Hypothese zu überprüfen wurde die Primärspule
mit 50 Hz Wechselstrom gespeist und der Primärstrom und die Sekundärspannung
oszillographiert.
Auf den Schirmbildern ist deutlich die mit dem Strom ansteigenden
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Nichtlinearität des Eisenkerns zu sehen.
Auch der FFT-Analysator zeigt die Ausbildung von Oberwellen |
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Aus diesen Gründen wurde ein neuer Eisenkern gefertigt.
Durch die Verwendung von wesentlich dünneren Eisendrähten
(450 Stück, 0.9 mm Durchmesser) kann ein deutlich größerer
Eisenquerschnitt erzielt und so die Sättigungserscheinungen zu
höheren Strömen hin verschoben werden |
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Das linke Oszillogramm
zeigt die deutliche Verbesserung der Situation mit dem neuen Eisenkern.
Selbst bei hohen Strömen bleiben die Kurven sinusförmig.
Lediglich in den Amplituden der Sekundärspannung sind Störungen
erkennbar, die aber von Sprüherscheinungen und nicht von einer
Sättigung des Eisenkerns herrühren.
Auch beim realen Betrieb mit dem Wagnerschen Hammer Unterbrecher ist
die Verbesserung dramatisch. Ein Strom von 10A wird nun erst bei 20V
Batteriespannung erreicht und die Schlagweite der Entladung beträgt
nun 65 mm.
Noch höhere Spannungen und längere Entladungen erhält
man durch die Anwendung eines Triac-Pulser |
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Triac Pulser:
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Der Pulser ist sehr einfach aufgebaut. Während
der positiven Netzhalbwelle wird ein 25 uF Kondensator auf bis zu
300V aufgeladen und während der negativen Halbwelle mittels eines
Triac über den Induktor entladen. Die Ladespannung kann mit einem
Regeltrafo |
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von 0 bis 300 V eingestellt
werden. So werden stromstarke Pulse mit einer Wiederholrate
von 50Hz erzeugt. Auf dem linken Oszillogramm ist unten die
primäre Spannung und oben die Sekundärspannung dargestellt.
Die Sekundärspannung erreicht Werte von 100kV Uss. Möglicherweise
sind diese Werte aber zu optimistisch, |
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da ein
Übersprechen im hochohmigen Spannungsteiler (1000 MOhm)
zu hohe Spannungsmesswerte ergeben könnte. Immerhin werden
aber bei 300V |
Primärspannung Funkenlängen von über
8 cm erreicht. Ein Nachteil des Pulsers sei nicht verschwiegen,
durch die fehlende Netztrennung kann nun die Primärspule
auf hohem Potential liegen so daß vorsichtiger
Umgang anbracht ist. Diese Vorsicht ist aber, auch im Hinblick
auf die hohe Sekundärspannung auf jeden Fall geboten
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