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10 Meter Band Funkgerät mit Ge-Transistoren.

 

Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhundert wurden Transistoren auch für Amateure und Bastler verfügbar. Zu günstigen Preisen konnte man Bauteile erwerben die die Endkontrolle der Hersteller nicht in allen Spezifikationen bestanden hatten. Die wurden von Bastelgeschäften unter folgender Bezeichnung verkauft > z.B. Transistor, AD 162 ähnlich <.
Mit den erhältlichen Transistoren konnten transportable, leichte, kleine Sender bis den oberen Kurzwellenbereich gebaut werden.
Der folgende kleine Sende-Empfänger ist mit Germanium-Transistoren auf gebaut. Er arbeitet im 10 Meter Band und hat eine Ausgangsleistung von einigen Hundert Milliwatt. Er kann in den Betriebsarten AM und CW gefahren werden. Der Empfänger ist nach dem damals sehr beliebtem Prinzip eines Pendelempfängers gebaut. Mit Batterien wiegt das Gerät nur xx Gramm und kann z.B. bei Bergtagen und anderen Outdoor-Aktivitäten verwendet werden.
Der Sender ist 3-stufig aufgebaut. Auf den mit einem Quarz stabilisierten Oszillator folgt eine Treiberstufe und die Endstufe. In allen Stufen arbeiten die Transistoren in Basisschaltung. In der Betriebsart Amplitudenmodulation wird die Betriebsspannung der Treiberstufe moduliert, bei CW die Betriebsspannung der Treiberstufe getastet.
Der Empfänger ist wie schon erwähnt ein Pendelempfänger, im Prinzip ein rückgekoppeltes Audion das periodisch zwischen Schwingzustand (zu festen Rückkopplung) und Verstärkerbetrieb (zu schwache Rückkopplung) umgeschaltet wird. Bei richtiger Parameterwahl wirkt die Schaltung wie ein Audion mit optimal eingestellter Rückkopplung, ein Empfänger mit maximal möglicher Empfindlichkeit und ausreichender Trennschärfe. Die Pendelfrequenz, die Frequenz mit der umgeschaltet wird liegt außerhalb des Hörbereichs bei einigen 10 Kilohertz. Ein Pendelaudion mit nur einer Stufe kann durchaus mit der Empfindlichkeit eines vielstufigen Superhet-Empfänger konkurieren. Der Nachteil dieser hochempfindlichen Schaltung liegt in der breitbandigen Störstrahlung die während des Schwingzustandes abgestrahlt wird. Deswegen werden Pendelaudions heute, wo die Anzahl der Bauelemente keine Rolle mehr spielt, nicht mehr verwendet.
Die Umschaltung zwischen Empfangen und Senden erfolgt mit zwei Relais, eines schaltet die Antenne um, das andere schaltet den NF-Verstärker und die Betriebsspannung. Im Empfangsmodus wird die Betriebsspannung vom Oszillator und der Treiberstufe abgeschaltet, ohne Ansteuerung zieht die Endstufe keinen Strom.
Die Schaltung wurde auf Lötleisten aufgebaut, da zu dieser Zeit, zumindest im Hobbybereich, Platinen, damals gedruckte Schaltungen genannt, noch nicht üblich waren. Es wurde auch darauf geachtet nur damals übliche Formen der Bauteile zu verwenden
Im oberen Bereich befindet hinten der Sender. Von links nach rechts der Quarzoszillator, die Treiberstufe, die Endstufe und das Antennenrelais. Vorn, ebenfalls von links nach rechts die Spannungsstabilisierung, NF-Vorverstärker und ganz rechts der Pendelempfänger. Der untere Bereich wird von den Batterien eingenommen. An der Rückseite ist der NF-Verstärker untergebracht.
Auf der Frontplatte ein Instrument mit dem entweder die Batteriespannung oder der Kollektorstrom der Endstufe gemessen werden können. Daneben der Lautstärkeregler und rechts die Empfängerabstimmung. In der unteren Reihe der Einschalter, der Betriebsartenschalter des Senders, daneben die Multifunktionsbuchse (Mikrofon, Hörer, Taste und externer Sende/Empfangsschalter). Rechts der interne Sende/Empfangsschalter.

Empfänger:
Der Empfänger wurde mit einem Messender in der Betriebsart A2 getestet. Bei einem Eingangspegel von 2µV (-100) ist das Signal sehr gut zu hören


Sender:

Der Sender leistet etwa 0,5 Watt im CW-Mode was durch eine Schätzung mit einem Glühlämpchen das am Antennenausgang angeschlossen wurde.
Im AM-Betrieb ist die mittlere Leistung entsprechend kleiner.
Eine Übermodulation wie im rechten Bild sollte man vermeiden, da hierbei die Bandbreite stark vergrößert wird und benachbarte Kanäle gestört werden

Das betriebsbereite Gerät mit Kristallmikrofon und Kopfhörer