Erstling Sekundärradar
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Das Erstling-Gerät, FuG25A, war ein Sekundärradar der deutschen
Luftwaffe im zweiten Weltkrieg. Mit ihm konnten vom Radar erfasste Flugzeuge
in eigene und feindliche Maschinen unterschieden werden. Wurde das Flugzeug
von einem Radarimpuls erfasst sendete es einen Kode zurück der am
Radargerät angezeigt, b.z.w. hörbar gemacht wurde. Anhand des
Codes konnte dann das Flugzeug identifiziert werden.
Das FuG25A wurde zusammen mit dem Freya-Radar verwendet. Für andere
Radarsysteme wurden Zusätzgeräte erforderlich.
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Die vom Freya gesenden HF-Impulse
(125 MHz) mit 3µs Länge und einer Folgefrequenz von 500
Hz werden empfangen, verstärkt und gleichgerichtet. Mit den so
erhaltene Impulse werden im Codegeber verarbeitet und die so erhaltenen
Morsezeichen mit einem Sender (156 MHz) wieder ausgestrahlt. |
Der Codegeber arbeitet mechanisch ähnlich einem Schrittschaltwerk
und wird mit Schlüsseln programmiert. Im rechten Bild sind
zwei Schlüssel zu sehen. Je nachdem Teile des Barts entfernt
werden, werden Stricke, Punkte oder Pausen gesendet. Der untere
Schlüssel ist nicht programmiert und sendet nur Pausen, also
keine Aussendung. Im oberen Schlüssel ist der Code für
den Buchstaben S, also die Sendung von drei Punkten eingestellt.
Da 10 verschiedene Teile des Barts entfernt werden können ergibt
sich eine große Zahl von möglichen Codes.
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Das zur Verfügung stehende Gerät war mit den
notwendigen Zusätzen ( Antennenanpassgerät, Einschalter,
Bedienkasten, Widerstandskasten) auf einer Holzplatte montiert. Das
eigentliche Gerät ist wie beim Flugzeugeinbau üblich, auf
einen Rahmen gesteckt und kann leicht entnommen werden. |
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Versorgt wird das FuG25A mit der 24V Bordspannung des Flugzeugs.
Die benötigten Hochspannungen (ca. 1200V, 200V und -200V) werden
mit einem kleinen Umformer erzeugt. Leider geschah nach der Anlegung
der Spannung und dem Einschalten garnichts. Auch ein Wechsel der vorhandenen
Sicherung änderte nichts daran.
Aber die Ursache war bald gefunden, ein vom Alter völlig zerstörtes
Bandkabel. Nachdem Ersatz des Kabels durch Einzeldrähte begann
schon der Umformer zu schnurren und das Signal des lokalen Oszillators
der Superhetempfängers konnte mit dem Spektrumanalyzer detektiert
werden. |
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Nach dem Entfernernen der Haube und einiger Abschirmbleche
ist ein Großteil der Schaltung gut zugänglich obwohl das
Gerät sehr kompakt aus Aludruckguss aufgebaut ist. Auffällig
sind der Einankerumformer und der Codegeber mit Schlüssel. |
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Eine Besonderheit des FuG25A ist der lokale Ozsillator. Um einen
großen Empfangsbereich zu haben wird der Oszillator mit einem
Drehkondensator und einem Motor um einige Megahertz gewobbelt. Deshalb
die seltsame Darstellung des Signals auf dem Spektrumanalyzer. So
können auch größere Frequenzabweichungen des Freyaradars
ausgeglichen werden.
Zur Anregung des Geräts wurde ein gepulster Signalgenerator
verwendet der wie das Freya einen Burst auf 125 MHz mit 3µs
und einer Wiederholrate von 500 Hz liefert.
Leider war aber kein Antwortpuls des Geräts zu sehen.
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Eine Signalverfolgung im ZF-Verstärker brachte
ein erstes Ergebniss, eine defekte Röhre (RV12P200) mit Gitter-Kathodenschluss.
Nach Austausch der Röhre war der Tastpuls am Gitter der Senderöhre
LS50 zu sehen. Aber leider konnte immernoch kein Sendeimpuls erhalten
werden.
Nun wurden die Spannungen des Netzteils gemessen. Hätte man auch
früher machen können!!! Während alle übrigen Stufen
mit einer Anodenspannung von 200V versorgt werden braucht die Sendestufe
eine Anodenspannung von 1200V und eine negative Gittervorspannung
von -210V. Die Anodenspannung betrug hier nur 300V also viel zu wenig.
Diese Spannung wird von zwei Selengleichrichtern erzeugt welche eine
viel zu hohen Reversestrom hatten. Ein Austausch gegen einer modernen
HV-Diode beseitigte das Problem sofort. |
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Nun konnte am Senderausgang der Burst mit einer Frequenz
von 156 MHz gemessen werden. Die Pulsleistung beträgt circa 280
Watt und liegt im erwarteten Bereich. Die Empfindlichkeit des Empfängers
ist mit ca. -30dBm deutlich schlechter als der bei
>>Jucker<< angegebene Wert von -60dBm. Die Triggerschwelle
ist sehr ausgeprägt. |
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Im Video oben ist ein Test
zu sehen. Es wurde der mit dem Zeichen S programmierte Schlüssel
verwendet. Die Antenne wurde natürlich nicht angeschlossen da
sich die Aussendung bei 156 MHz in dem Bereich des mobilen Seefunks
bewegt. Trotzdem ist die Aussendung im nahen Empfänger gut zu
hören. Als Empfänger dient ein AOR300 in AM-Mode. Eigentlich
sollte im Bedienteil bei jeder Aussendung die Glimmlampe im Takt der
Zeichen aufleuchten. Das ermöglicht dem Piloten festzustellen
dass er vom Radar erfasst wurde und der entsprechende Code ausgesendet
wird.
Dafür verantwortlich ist ein Relais das von der Sendeenegie angesteuert
wird und so die Glimmlampe im Takt einschaltet. Leider war im vorliegenden
Gerät ein falsches Relais eingesteckt das weder in der Pinbelegung
noch mit den Spulendaten (270Ohm) passend war. Nachdem ein Relais
mit hochohmigeren Spulen (1,5 kOhm) gefunden, umgelötet und eingebaut
wurde leuchtet die Glimmlampe im Takte des Sendecodes. Auch das Problem
der schlechten Empfindlichkeit des Empfänger wurde gelöst.
Tatsächlich war im Aufhängerahmen eine falsche Messerbuchse
eingebaut durch die der Empfängereingang kurzgeschlossen wurde.
Mit einen Klebestreifen konnte der Kurzschluß beseitigt werden
und die Empfindlichkeit auf -50dBm gesteigert werden. |
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Für einen autentischen Betrieb fehlen noch zwei Geräte. Zum einen
der Abfragesender mit dem Codenamen "Kuh" und der Empfänger
"Gemse " |
Kuh: Als Ersatz für
den Abfragesender wurde ein einfacher gepulster Oszillator gebaut.
Er arbeitet mit einer LD1 in Dreipunktschaltung. Als Pulsgenerator
arbeitet eine Gastriode LG200. Der Generator erzeugt Pulse von
ca. 3 µs Länge mit einer Wiederholrate von 500Hz
und einer Amplitude von 200V. Über einen 1:2 Trafo wird
mit den Pulsen die Anode des Oszillators gepulst. |
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Gemse: der originale Kennungsempfänger
ist als Superhet aufgebaut, wie beim Empfänger des Erstlings wird der
lokale Oszillator gewobbelt um auch bei größeren Frequenzabweichungen
des Senders Signale empfangen zu können. Für das Vorführsystem
wurde der Aufwand nicht betrieben, da hier nur eine Strecke von ein paar
Metern überbrückt werden muss.
Der Empfänger ist ein einfacher Diodenempfänger mit einer LG1
in der Eingangsstufe. Das Signal wird dann in einem 3-stufigen Verstärker
(3 x RV12P2000) angehohen. Die ersten zwei der Stufen haben einen auf 500Hz
abgestimmten Resonanzkreis als Anodenwiderstand. Die dritte Stufe arbeitet
als Audiongleichrichter mit einstellbarer G1-Vorspannung und hat eine Glimmlampe
in der Anodenleitung die dann im Takt des empfangenen Morsecodes aufleuchtet.
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Der fertige Aufbau, Wie man sieht wird der Platz im
Gehäuse sehr gut ausgenützt erreicht aber natürlich
nicht die Dichte des kommerziellen Aufbau des Erstlings. |
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Mit dem Kopfhörerausgang der Gemse kann man zwar die vom
Erstling gesendeten Zeichen hören, besser wäre für die Demonstration
aber ein Gerät mit Lautsprecher. Da in der Kuh-Gemse absolut kein Platz
für eine weitere Verstärkerstufe ist, wurde ein weiteres Gerät,
ein Aktiv-Lautsprecher gebaut. Der Verstärker hat zwei Stufen, eine
RV12P2000 im Eingang und eine RL12P2 als Lautsprecherröhre. Auch hier
liegt im Anodenkreis der Eingangsstufe ein auf 500Hz abgestimmter Schwingkreis. |
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Wie der Erstling wurde der Sendeempfänger Q-Gemse zusammen
mit den Zusatzgeräten auf einer Holztafel aufgebaut. Als Empfangsantenne
dient ein halber Schleifendipol, eine Sendeantenne ist wegen der hohen
Empfindlichkeit des Erstling-Empfängers nicht nötig. |
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Das Video zeigt das Zusammenwirken der Q-Gemse mit dem Erstling.
Wird der Sender aktiviert antwortet der Erstling mit dem durch den
Schlüssel eingestellten Code |
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