Röhrensender, Mitte der 20er Jahre
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Schon mit der von Lieben gebaute
Röhre wurden Oszillatorschaltungen untersucht. Aber ein Nachteil dieser
Röhre, die Füllung mit Quecksilberdampf und der damit verbundenen
Temperaturabhänigkeit der Betriebsdaten verhinderte die praktische
Anwendung außerhalb von Laboren. Das änderte sich mit dem Aufkommen
von Hochvakuumröhren. Schon bald waren vor Allem kleinere Sender ausschließlich
mit Röhren bestückt. |
Aufbau:
Zum Einsatz kommt eine direkt geheizte 100W Triode RS 235 von Telefunken
. Solche Röhren sind mittlerweile sehr selten, sehr schwierig
zu bekommen und meist sehr teuer. Der Verfasser hatte das große
Glück sich für dieses Projekt ein Exemplar borgen zu können.
Selbstverständlich muss mit einer solchen Rarität sehr vorsichtig
umgegangen werden. Am Besten prüft man in die Röhre in einer
Testschaltung wo mit Netzgeräten alle Spannungen, Heiz-, Gitter-
und Anodenspannung genau eingestellt werden können.
Die Heizung darf nur langsam hochgefahren werden und die maximale
Heizspannung keinenfalls überschritten werden. Auch mit den Spannungen
an den übrigen Elektroden sollte man sich nur langsam den Betriebswerten
nähern.
Bei verwendetem Exemplar hatten sich Gasreste im Kolben angesammelt
sodass sich bei Anodenspannungen über 250V Glimmentladungen zeigten
und es vereinzelt sogar zu Überschlägen kam obwohl die nominelle
Betriebsspannung der RS 235 1000 Volt beträgt. Ein Vorwiderstand
in der Anodenleitung verhindert größere Schäden.
Nach einiger Zeit im Betrieb mit niedriger Spannung verschwanden diese
Erscheinungen, warscheinlich wird das Restgas durch Vorgänge
an den Oberflächen wieder gebunden. Diese Röhre hat übrigens
keine Getterschicht zur Adsorption von Restgasen.
Der Sender arbeitet in Huth-Kühn-Schaltung. Die Frequenz wird
durch einen Schwingquarz im Gitterkreis stabilisiert. Getastet wird
der Sender mit einer negativen Sperrspannung am Gitter sodass in den
Sendepausen die Röhre keinen Strom zieht. |
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Auf der Frontplatte sind alle Bedienelemente
angeordnet. Oben in der Mitte der Einstellknopf für den Antennenkoppler.
Rechts der Antennenanschluß unt darunter ein Glühlämpchen
zur Anzeige des Antennenstroms. Zentral in der Mitte der Knopf zur
Abstimmung des Anodenkreises, daneben ein , mittlerweile leider defektes
Messgerät zur Anzeige des Anodenstroms. Im unteren Teil links
die Buchse für den Schwingquartz, darunter eine Glimmlampe die
die Gitterspannung begrenzt. Unter der Glimmlampe die Buchse für
die Morsetaste, in der Mitte der Netzschalter mit Netzstecker und
rechts der Erdanschluß. |
Im oberen Abteil ist der eigentliche Sender
aufgebaut, darunter das Netzteil. Rechts sieht man die Senderöhre
RS235. Links die Anodenkreisspule darüber die klappbare Antennenkoppelspule.
Zwischen Röhre und Spule ist der Drehkondensator zur Abstimmung
des Anodenkreises zu sehen.
Im Netzteil sieht man links den Netztrafo, daneben die Gleichrichterröhre
RGN1204 für die Anodenspannung. Davor sitzt der Selengleichrichter
für die Gittervorspannung. Ganz rechts die Blockkondensatoren
zur Siebung der Spannungen. |
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Oben der Sender mit aufgeklapptem
Deckel, in dem der Schaltplan eingeklebt ist.
Links der fertige Sender mit einer originalen alten Morsetaste.
Der verwendete Steckquarz ist zwar alt, aber ein amerikanisches
Model. Der ursprüngliche Quarz aus deutscher Fertigung hatte
die anfänglichen Versuche nicht überlebt. Er wurde durch
die hohe HF-Spannung am Gitter zerstört. Deshalb wurde später
die Glimmlampe in den Gitterkreis eingeführt um allzu hohe
Spannungen zu vermeiden. Die möglichen Daten der Röhre
werden in der Schaltung nicht ausgenütz und die Ausgangsleistung
beträgt nur etwa 10 Watt. Ein weiterer Nachteil ist die starke
Brummmodulation der Ausgangsspannung. Diese entsteht durch die
Wechselstromheizung der direkt geheizten Kathode. Für ein
sauberes Signal müßte die Heizung mit Gleichspannung
erfolgen. Es empfielt sich den Sender nur für kurze Versuche
an die Antenne zu legen um nicht den Funkbetrieb im 80m Band zu
stören. |
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