Röhrensender, Mitte der 40er Jahre
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In den 30er und 40er Jahren des
letzten Jahrhunderts wurde die Weiterentwicklung der Röhrentechnik
stark voran getrieben, nicht zuletzt durch die Forderungen der Militärs.
Der folgende Kurzwellensender für CW-Betrieb im 40m Amateurband wurde
mit Bauteilen aufgebaut die in den 40er Jahren prinzipiell in Deutschland
erhältlich waren. Allerdings wäre so ein Sender damals nie gebaut
worden. Zum einen war der Amateurfunk während des 2. Weltkrieges in
fast allen Staaten verboten und zum anderen hatten die meisten Funkamateure
durch das Kriegsgeschehen ganz andere Sorgen. Tatsächlich wurden während
des Krieges einige Rufzeichen ausgegeben aber wahrscheinlich nur an Militärangehörige
welche wohl keine selbstgebaute sondern Militärgeräte verwendeten. |
Aufbau: |
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Der Sender besteht aus einem VFO, einer Treiberstufe und der Endstufe.
Der Oszillator, arbeitet mit der bekannten RV12P2000 in ECO-Schaltung
im 160 Meter Band. Im Anodenkreis des Oszillator ist ein Schwingkreis
der die 1. Harmonische im 80m Band ausfiltert. Getastet wird der
Oszillator durch das Anlegen der Schirmgitterspannung von 70V.
Auf den Oszillator folgt der Verdoppler-Treiber mit der Röhre
LV3 die im C-Betrieb arbeitet. Der Anodenkreis ist auf die endgültige
Frequenz im 40 Meter Band abgestimmt.
Dem zufolge ist die Endstufe mit der LS50 ein Geradeausverstärker
der ebenfalls im C-Betrieb arbeitet. Ohne die Ansteuerung durch
den Oszillator sind Treiber und Endstufe durch die negative Spannung
am Steuergitter gesperrt und nehmen keinen Strom auf.
Der Sender hat zwei Betriebsarten, Bereitschaft und Betrieb.
In dem Modus Bereitschaft ist die Schirmgitterspannung der
Treiber- und Endröhre abgschaltet. Wird der Oszillator getastet
kann dessen schwaches Signal zum "Einpfeifen" dienen.
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Das Netzteil mit zwei Gleichrichteröhren, einem Selengleichrichter
und zwei Stabis liefert folgende Spannungen |
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ca. 700V |
Anode LS50 |
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ca. 400V |
Anode LV3 |
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280V stab. |
Anode RV12P2000 |
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210V stab. |
Schirmgitter LS50, LV3 |
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70V stab. |
Schirmgitter RV12P2000 |
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-150V stab. |
Steuergitter LS50 |
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-70V stab. |
Steuergitter LV3 |
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12V ~ |
Röhrenheizung |
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Unter dem Chasis, linkes Bild, sieht man die beiden
Sockel der Oszillator- und der Treiberröhre. Die grüne
Spule ist der Osillatorgitterkreis. Rechts unten die braune Spule
des Anodenkreises, der nicht abgestimmt wird. Durch die Belastung
mit einem 50k Widerstand reicht die Bandbreite aus den erforderlichen
Frequenzbereich abzudecken. Rechts im Bild, über dem Chasis
oben der Absimmkondendsator des Gitterkreises. rechts unten der
Anodenkreis der Treiberröhre. Der Dreko des Gitterkreises
wird mit einem Feintrieb verstellt. Der des Treiberanodenkreis
mußte, wegen dem gedrängten Aufbau mit einem Seilzugetriebe
versetzt werden. Das links unten sichtbare Instrument zeigt den
Anodenstrom der Treiberröhre (ca. 30 mA) und dient als Abstimmung
shilfe. |
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Die Endstufe mit der LS50 zeigt keine Besonderheiten.
Obwohl die Stufe als Geradeausverstärker arbeitet konnte
keine Schwingneigung festegestellt werden. Als Masse-Bezugspunkt
dient der Messingstreifen am Röhrensockel der Gitter- und
Anodenkreis trennt. Die Spule des Anodenkreises ist aus dünnem
Kupferrohr auf ein Keramikrohr gewickelt. |
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Von links nach rechts, Oszillatorabstimmung, darüber die
Buchse für die Morsetaste, daneben Messgerät für
den Anodenstrom des Verdopplers. Unter dem Messgerät die
Abstimmung des Anodenkreises des Verdopplers. Weiter rechts die
Abstimmung der Endstufe und darüber das Messgerät des
Anodenstroms der Endstufe. Ganz rechts das Netzgerät mit
Anzeigeinstrument für verschiedene Spannungen, der Betriebschalter
und der Netzschalter. |
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Nach dem Einschalten unternimmt
der Oszillator eine große Frequenzwanderung bis die Bauteile
ihre Betriebstemperatur erreicht haben. Man sollte mindestens
eine halbe Stunde, besser länger warten bevor der Sendebetrieb
begonnen wird.
Zuerst wird die gewünschte Sendefrequenz am Oszillator eingestellt.
Anschließend der Verdoppler und die Endstufe mit dem deutlich
sichtbarem Anodenstrom-Dip abgestimmt.
Die ausgekoppelte Leistung beträgt etwa 20 Watt, könnte
aber durch eine stärkere Antennenkopplung noch erhöht
werden.
Man darf den Sender nie ohne eine ausreichende Belastung, durch
Antenne oder Abschlußwiderstand in Betrieb nehmen. Überschläge
in der Endstufenröhre LS50 und möglicherweise Schädigung
der Röhre wären sonst die Folgen |
Hörprobe
einer Morseaussendung aufgenommen mit einem Kontrollempfänger
AOR3000 |
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Nachdem das Gerät an DJ3NF übergeben wurde hat dieser
noch einige Verbesserungen unternommen um den Ton, der ziemlich verbrummt
war zu verbessern. Das Ergeniss kann sich sehen b.z.w. hören lassen
wie eine QSO-Karte von DL7KB zeigt. Immerhin eine Verbindung
über knapp 600 km
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