Bandgenerator 1
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Allgemeines: Der bekannte Bandgenerator
(im Anglosächsische Sprachgebrauch: Van de Graaff Generator) wurde
1931 von Dr. Robert J. Van de Graaff realisiert. Mit seiner
Erfindung schuf Van de Graaff einen vergleichsweise einfachen und doch sehr
leistungsfähigen Hochspannungserzeuger. Verwendet wurden Bandgeneratoren
bis in die 60er Jahre hauptsächlich in der Kernphysik um mit den erreichbaren
höchsten Spannungen von bis zu 10 Megavolt Elementarteilchen zu beschleunigen
und Kernreaktionen auszulösen. Mit einem Selbstbaugerät sind derartige
Spannungen leider nicht erreichbar, erforderten diese Megamaschine doch
Aufbauten die gerade Mal in einer großen Halle Platz haben. Aber einige
Hundert Kilovolt bei einigen Zehn Mikroampere Stromstärke sind durchaus
machbar. |
Aufbau: Das Prinzip des Bandgenerators ist der einer Ladungspumpe.
Ladungen werden in "kleinen Häppchen" auf einen Kondensator
transportiert und erhöhen des Spannung nach der bekannten Formel
1. Beim Bandgenerator wird als Transportmittel ein isolierendes Band
verwendet auf das Ladungen aufgebracht werden und |
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durch Bewegen des Bandes auf eine Kapazität, meist
eine Metallkugel, übertragen. So wird die Spannung des Kondensators
immer weiter erhöht bis schließlich die Durchbruchsfeldstärke
erreicht wird oder die aufgebrachten Ladungen durch die unvermeidlichen
Kriech- und Sprühströme ausgeglichen werden. |
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Die Bandladung
kann durch ein zusätzliches Hochspannungsnetzgerät (einige
Zehn Kilovolt)bereitgestellt oder auch durch Selbsterregung über
die Reibungselektrizität des Bandes auf den Transportwalzen erzeugt
werden. Beide Grundschaltungen sind in dem rechten Bild skizziert.
Die Fremderregung ermöglicht eine einfache Ausgangsspannungs-
regelung über die Größe der externen Hochspannung
und wird meist bei kommerziellen Geräten angewandt. Die selbsterregte
Ausführung ist gut für den Eigenbau geeignet, da kein
zusätzliches HV-Netzgerät notwendig ist, allerdings ist
dann die Polarität der Ausgangsspannung durch die Isolierwalze
und das Band festgelegt , die aus Materialien mit unterschiedlicher
Dielektrizitätskonstante bestehen müssen.
Zusätzliche Einrichtungen erlauben eine Erhöhung des Ausgangsstromes.
So kann durch eine weitere obere Sprühspitze erreicht werden,
daß nicht nur Ladungen einer Polarität dem Kondensator
zugeführt, sondern auch Ladungen entgegengesetzter Polarität
vom Kondensator abgeführt werden, was einer Verdoppelung des
Ladesstroms entspricht |
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Konstruktion: für die Grundstruktur
wurden zwei Plexiglasplatten verwendet, die zur Erhöhung der
Stabilität wird Plexiglasstreben versteift wurden. Auch für
die obere Isolierrolle wurde Plexiglas verwendet, während das
14 cm breite Band aus Latex ( Gymnastikband aus dem Sportgeschäft)
ist. In einem Vorversuch wurden verschiedene Bänder über
die Plexiglasrolle gezogen und das Latexband machte sowohl elektrisch
wie mechanisch den besten Eindruck. Für die untere Rolle wurde
ein Messingrohr verwendet, beide Rollen sind kugelgelagert. Für
die Sprüheinrichtungen wurden die, schon bei den Influenzmaschinen
bewährten, mit der Zickzackschere bearbeiteten Messingfolien
verwendet. Die meisten Schwierigkeiten bereitet die Beschaffung der
Kondensatorkugel, die zum Einlauf des Bandes eine große Öffnung
aufweisen muß, die noch dazu keine scharfen Kanten und Ecken
aufweisen darf. Fündig wurden wir wiedermal in der Kramecke von
Ikea. Ein, auf dem Kopf gestellter, Hundenapf aus Edelstahl
eignet für den unterenTeil der Kondensatorkugel. |
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Durch die sehr tiefe Einbuchtung
des Napfes ist kein wirkliches Loch in der Kugel notwendig.
Für den oberen Teil wurde ein passendes Nudelsieb ausgesucht
da vermutet wird das die vielen kleinen Löcher sich nicht
störend auswirken. Angetrieben wird das Band über
einen Zahnriemen von einem Nähmaschinen Motor mit einer
maximalen Leistung von 75W. Die Drehzahlregelung des Motors
erfolgt mittels einer Phasen- anschnittsteuerung |
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Betrieb: |
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Zuerst wurde der erreichbare
Kurzschlußstrom in Abhängigkeit von der Bandgeschwindigkeit
gemessen. Da dieser Bandgenerator eine Nebenfeldmaschine ist, d.h.
die Erregung findet an der oberen Rolle im feldfreien Raum der Hochspannungselektrode
statt,hat das Hauptfeld keinen Einfluß auf die Erregung. Somit
kann der Kurzschlußstrom ohne Beeinflussung der Erregung gemessen
werden. In der rechten Messkurve ist die stetige Zunahme des Stromes
mit der Bandgeschwindigkeit deutlich zu sehen. Bei den erreichten
Bandgeschwindigkeiten ist noch keine Sättigung des Stromes (Rutschen
des Bandes auf der Antriebsrolle) erkennbar, was bedeutet, daß
noch eine höhere Übersetzung des Antriebes und somit eine
höhere Bandgeschwindigkeit möglich ist |
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Wesentlich schwieriger ist
die Messung der erzeugten Spannung. Selbst ziemlich hochohmige Spannungsteiler
belasten die Quelle zu stark (z.B. wurden mit 1000 MOhm nur noch 20
µA entsprechend 5 kV, erreicht). Da ein elektrostatisches Voltmeter
noch nicht zur Verfügung steht bleibt nur der Weg der Messfunkenstrecke.
Mit zwei 20 cm Halbkugeln werden Funkenlängen von 41 mm erzielt.
Diese Funkenlänge entspricht, laut Tabelle ( Hochspannungstechnik,
L.I. Sirotinski VEB Verlag ), einer Spannung von 110 kV. Wie erwartet
ist die Funkenlänge weitgehend unabhängig von der Bandgeschwindigkeit,
nur die Wiederholrate der Überschläge steigt mit steigender
Bandgeschwindigkeit |
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Die Triac geregelte Motorsteuerung
erlaubt eine Einstellung der Bandgeschwindigkeit von 0 bis 10 m/s |
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