Kleine Teslatrafo
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Obwohl Teslatrafos selten zum Betrieb
von Lasern (abgesehen von sehr kleinen Einheiten zum Zünden von Ionenlasern)
verwendet werden, ist es doch lehrreich und interessant einen zu aufzubauen.
Die Grundelemente wie Funkenstrecke und Speicherkondensatoren werden auch
für Impulslaser verwendet und die beim Bau eines Teslatrafos gesammelten
Erfahrungen sind auch beim Laserbau hilfreich. |
Wie wohl bekannt handelt es sich beim Teslatrafo um einen lose-gekoppelten
Lufttransformator der in Resonanz bei Frequenzen von einigen Hundert
Kilohertz bis einigen Megahertz betrieben wird. Zur Erzeugung der
Hochfrequenzschwingung dient meist ein Funkensender. Durch die Resonanzbedingung
und die hohe Güte des Sekundärkreises können leicht
ungewöhnlich hohe Spannungen von einigen Hunderttausend Volt
erreicht werden.
Sekundärspule:
Für die Funktion des Trafos ist die Konstruktion der Sekundärspule
von großem Einfluß. Um unnötige, zeitraubende
Wickelarbeit zu vermeiden lohnt es sich vor dem Beginn des Baus
einige Berechnungen anzustellen. Die Resonanzfrequenz des durch
die Induktivität der Spule mit der Eigenkapazität
und der Dachkapazität gebildeten Schwingkreises muß
mit der durch die Drahtlänge erzielten Lambdaviertel Resonanz
übereinstimmen. Für den Spulenkörper wird ein
gut isolierendes Rohr (Hartpapier, Plexiglas u.s.w) und für
die Dachkapazität am besten eine Metallhohlkugel (z.B.
bei Ikea gibt es halbkugelförmige Edelstahlsalatschüsseln
20 und 40 cm Durchmesser) verwendet. Anhand eines Hartpapierrohres
( 7 cm Durchmesser) und einer Ikeakugel ( 20 cm Durchmesser)
wird die Berechnung der Spulendaten gezeigt. Zur Verfügung
stand außerdem aussreichend (einige Hundert Meter) CuL
Draht mit 0.6 mm mmt Durchmesser.
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Die
Induktivität einer einlagigen Zylinderspule
errechnet sich einfach nach der Formel 1 berechnet,
wobei L die Induktivität (H), m0
die Permentabilitäts Konstante mit 1.2566x10-6,
n die Anzahl der Windungen, d der
Durchmesser der Spule (m) und l die Spulenlänge
(m) sind |
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Die Eigenkapazität
der Spule kann mit der Medhurst Formel (2) näherungs-
weise bestimmt werden, mit C ist die Kapazität
(pF), l die Spulenlänge (cm) und d
der Spulendurchmesser (cm) |
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Die Kapazität
einer Kugel errechnet sich nach Formel 3, mit C
der Kapazität (pF) und d der Durchmesser
der Kugel (cm) |
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Die Kreisfrequenz
des aus Spule, Eigenkapazität und Dachkapazität
errechnet sich dann nach der bekannten Thompson
Formel 4, mit f ist die Kreisfrequenz (Hz),
L die Induktivität (H) und C die
Summe von Kreis- und Dachkapazität (F) |
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Die Lamdaviertelresonanz
Frequenz errechnet sich näherungsweise nach
Formel 4 mit c0 die Lichtgeschwindigkeit
(300x106 m/s), d der Spulendurchmesser
(m) und n die Anzahl der Wicklungen |
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Mit obigen Formeln kann die benötigte Wicklungszahl errechnet werden.
So erhält man bei ungefähr 500 Wicklungen eine Induktivität
von 3 mH, eine Eigenkapazität von 5 pF, zusammen mit der Kugel (20
cm Durchmesser -> 11 pF) eine Resonanzfrequenz von ~ 700 kHz. 500 Wicklungen
ergeben eine Drahtlänge von ~ 100 m und somit eine Lambdaviertel
Resonanz von ebenfalls 700 kHz.
Also wurden 500 Windungen gewickelt und nach Fixierung der Wicklung mit
farblosem Bootslack zum eigenen Erstaunen mit Generator und Oszillographen
tatsächlich eine Resonanzfrequenz von 720 kHz gemessen
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Primärkreis,Primärspule, Primärkapazität und
Funkenstrecke:
Die erforderliche Primärspule richtet sich nach der Resonanz
der Sekundärspule und nach der zur Verfügung stehenden Primärkapazität.
Die Primärkapazität sollte nicht zu klein gewählt werden
um genügend Energie zu speichern muß aber hoch belastbar
sein da auch im Primärkreis hohe Spannungen und Ströme entstehen,
einige Zehntausend Volt und einige Hundert Ampere. In diesem Fall
wurden vier keramische Kondensatoren ( 2.7 nF 40 kV) parallel geschaltet
und die Spule aus 6 mm Kupferrohr mit 6 Windungen und 22 cm Durchmesser
gewickelt. Die erforderliche endgültig Wicklungszahl wurde dann
experimentell mit Generator und Oszillographen ermittelt und später
im Betrieb mit einer verschiebbaren Abgreifklemme abgestimmt |
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Als Funkenstrecke wurde eine motorisch betriebene
rotierende Funkenstrecke gewählt. Diese Art gewährt im Gegensatz
zu einer Löschfunkenstrecke einen sehr großen Betriebsspannungsbereich,
was beim Testbetrieb sehr hilfreich ist, da nicht sofort mit der vollen
Betriebsspannung gearbeitet werden muß. Betrieben wird die Funkenstrecke
mit einem 12 V Gleichstrommotor, dessen Drehzahl über die Betriebsspannung
eingestellt wird. Die Drehzahl muß natürlich in einem bestimmten
Verhältnis zur Netzfrequenz stehen, damit der Kreis im Spannungsmaximum
geschlossen wird und so ergeben sich beim Hochfahren des Motors interessante
Schwebungseffekte |
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Auf dem Bild ist rechts die Primär-
und Sekundärspule, links die Funkenstrecke und dahinter die Primärkapazität
zu sehen |
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Netztransformator:
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Betrieben wird die Anlage mit einem vorhandenem Neon
Streufeldtrafo 2x3.5 kV und 50 mA. Zum Schutz des Trafos wurde HF-Sperrdrosseln
und eine Sicherheitsfunkenstrecke in die Hochspannungsleitungen eingeschleift |
Bedienteil:
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Im Bedienteil befinden sich die zum Betrieb nötigen
Zusatzschaltungen, wie ein regelbares 12 V Netzteil für die Funkenstrecke,
ein Schlüsselschalter zum Einschalten der Gesamtschaltung, Tastschalter
zum Einschalten der Hochspannung, eine Betriebsanzeige und eine Netzsicherung |
Aufbau und Betrieb
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Kompletter Aufbau des Teslatrafos
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Erster Probebetrieb
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Wesentlich eindrucksvoller sind die Entladungen bei abgedunkeltem
Raum und Langzeitbelichtung (1 sec) zu sehen. Die maximale Streamerlänge
auf eine geerdete Elektrode beträgt etwa 25 - 30 cm, in den
freien Raum etwa 20 cm. Leuchtstarke Spitzen-Entladungen (linkes
Bild) können durch das Auflegen einer Reisszwecke auf die Dachkapazität
erzielt werden
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