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WSPR Bake für LW und MW Band

Eine Gruppe französischer Funkfreunde aus Paris betreiben eine Funkstelle in der Normandie, ziemlich abgelegen, auf einer ehemaligen Navigationsstellung (System Bernhard) der Wehrmacht. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der beiden Kurzwellenbaken und einer Bake mit den Bändern 6m, 2m und 70cm entstand der Wunsch auch auf noch die Bänder 2200m und 630m zu aktivieren.
Das Gelände von F6KPL ist mit circa einem Hektar recht groß sodass entsprechende Antennen aufgebaut werden können.

Der Aufbau eines Senders für die niedrigen Bänder ist einfach. Der Sender wird bis zur Endstufe digital betrieben. Ein DDS AD9833 als Steuersender, Treiberbaustein IR220 und eine Gegentaktendstufe mit zwei VMOS-Fets IRFP460. Auf die Endstufe folgt ein Tiefpass. Zusammen mit hochresonanten Antennen werden die Oberwellen ausreichend unterdrückt. Gesteuert wird alles von einem Arduino Mega. Mit einem NTC wird die Temperatur der Endstufe überwacht und die Drehzahl des Lüfters entsprechend angepasst. Die Versorgung der Endstufe erzeugt ein geregelter Downconverter aus der Betriebsspannung von 24V die von einem externen Netzgerät bereit gestellt. Für die Zeiterfassung ist eine RTC und ein GPS-Sensor verantwortlich. Zwei Instrumente überwachen den PA-Strom und die Ausgangsspannung an den Tiefpassfiltern.
Um die Betriebsparameter wie Sendeplan, Leistung, Rufzeichen und Locator vor Ort einfach einstellen zu können ist ein SD-Kartenleser eingebaut. Zwei einfache editierbare Textdateinen >Schedule.txt< und >Call.txt< enthalten die Parameter.
>Schaltplan im PDF-Format<
Mit drei Schaltern wird der Betriebsmodus eingestellt
 
Erste Versuche auf 474kHz im heimischen München waren durchaus viel versprechend.
Verwendet wurde eine 5m lange Stabantenne die mit einem Variometer (1,6...3,9mH) angepasst wurde. Innerhalb eine Testzeit von 24 Stunden konnten viele Stationen in Europa erreicht werden.
Weniger erfolgreich war der Test bei 136 kHz. Auf das Variometer wurden noch zwei weitere Spulen aufgesetzt. Als das immer noch nicht reichte wurden noch Ferritantennenstäbe eingelegt. Damit ließ sich zwar die Antenne in Resonanz bringen aber die Dämpfung wurde sehr hoch, die Ferritstäbe ziemlich warm.
Dementsprechend wurden die Aussendungen nur von einer lokalen Station, circa 10km entfernt empfangen.
  

Für den Betrieb in F6KPL ist eine 13,5m hohe Vertikalantenne geplannt. Evtl. werden Teile der Abspannseile noch mit Draht belegt um etwas Dachkapazität zu bekommen. Für das Variometer im LF-Bereich wurde eine käuflich erhältliche Teslaspule >High Voltage Shop< verwendet. Die gekaufte Spule hat eine Induktivität von 17,5 mH. Etwa 20% des Drahtes wurden abgewickelt und auf ein Plexiglasrohr gewickelt das über die Spule passt. Je nach Polung der Spulen erhält man zwei Induktivitätsbereiche. Die genaue Induktivität wird mit einer GFK-Gewindespindel welche die äüßere Spule verschiebt, eingestellt.
Für den MF-Bereich wurde ein Drehvariometer gebaut. Beide Variometer sind Transformator gekoppelt. Die Senderenergie wird mit einer Primärspule mit wenigen Wicklungen eingekoppelt.

 
Frequenz Induktivitätsbereich Kapazitätsbereich für ResonanzDC-Widerstand
LF136 kHzSchiebevariometer6,5..14,5 mH 15,7..23 mH 280..94 pF87...60 pF26 Ohm
MF474 kHz Drehvariometer0,45..1,45 mH290..77pF2 Ohm

 
Der Tuner wurde in eine stabile, wasserdichte GFK-Box (Natobox) eingebaut. So kann die Anlage auf dem Dach direkt unter der Antenne montiert werden und eine Hochspannungsdurchführung im Haus und längere Hochspannung führende Leitungen werden vermieden.
Alle zur Erde führenden Leitungen sind an einer Aluschiene zusammen gefasst. Zur Umschaltung der Antenne auf die Variometer dient ein Siemens Vakuumrelais
Eine kleine Leuchtstofflampe die kapazitiv an den Antennenausgang gekoppelt ist dient als Abstimmhilfe. Der Abstand zur Antennenleitung kann je nach Ausgangsleistung eingestellt werden.
Ein Test der gesamten Anlage zeigte dass sich beide Bereich 136 kHz und 474 kHz gut abstimmen lassen. Die Kapazität der Antenne wurde durch einen Vakuumkondensator simuliert der auf 100pF eingestellt war.
Auch mit größeren Kapazitätswerten bis etwa 200pF lassen sich noch die Resonanz finden.
 

Nun ist alles fertig für die Installtion in La Pernelle. Ende Mai soll der Transport stattfinden.Die klimatischen Bedingungen in F6KPL (Normandie) sind etwas rauh, salzhaltige, feuchte Luft. Andererseits bietet das nahe Meer gute Bedingungen für die Ausbreitung der Bodenwelle. Eine Schwierigkeit ist dass vor Ort nicht so viele Veränderungsmöglichkeiten bestehen und daher alles schon in München gut geplant werden muss. Ein vergessenes Einzelteil oder Messgerät kann dann zum Problem werden.
Wie die Anlage dort arbeitet wird Ende Mai.. Anfang Juni hier zu erfahren sein.


Installation in F6KPL

Nachdem vo Franck, F6FMQ, das Shack entrümpelt wurde konnten die Baken neu installiert werden.
Man sieht im unteren Regal links die >Kurzwellen Bake< mit Netzteil.
Daneben den Labtop des Kontroll- und Überwachungsempfängers RSP1A. Rechts die >VHF/UHF-Bake<.
Im oberen Regal ein weiters Netzteil, daneben des RSP1A und rechts die neue LF/MF-Bake.
Die Antenne ist eine Drahtantenne die an einem 13m langen GFK-Teleskopstab aufgehängt ist. Teile der oberen Abspannung dienen als zusätzliche Kapazität. Der GFK-Stab ist an einem Gittermast befestigt.
Als Erde wurde viele größere, zum Teil schon geerdete Metallinstallation sternförmig mit der Tunerbox auf dem Dach des Gebäudes verbunden
Nach dem Aufbau der Antenne konnte eine Kapazität von 270pF gemessen werden. Der Tuner für die Langwelle konnte sofort auf ein SWR von 1:1,4 bei Resonanz abgestimmt werden. Beim Mittelwellentuner musste die Ankoppelspule um zwei Windungen reduziert werden um auf einen ähnlich guten Wert zu kommen.

 
Der etwas mühsam errichtete GittermastDie fertige AntenneHelmut, DJ3NF, an der Tunerbox.
Helmut, DJ3NF und ich, DD2RT nach vollendeter Arbeit. Das Bier hatten wir vorsorglich aus Deutschland mitgebracht.
Die ersten Spots auf WSPR sehen viel verheißend aus
989km auf 137 kHz

1986km auf 475 kHz

Nochmal vielen Dank an die Helfer, vorallem an Helmut der mit Rat, Tat und Messmitteln zur Seite stand, und die Bauteile für die Antenne beitrug. Und mit seinem alten, vollbeladenen Skoda die ganze Strecke von München nach La Pernelle hin- und zurück fuhr. Und natürlich an die Crew vor Ort. Von rechts, Alain, Roland, Evelyn, Michel, France und Franck. Ohne sie wäre das Projekt nicht möglich gewesen.

Un grand merci aux assistants, en particulier a Helmut, qui etait la avec des conseils, de l'assistance et du materiel de mesure, et qui a fourni les composants de l'antenne. Et il conduit sa vielle Skoda entierement chargee de Munich a La Pernelle et retour. Et bien sur a l'equipage sur place. De droite, Alain, Roland, Evelyn France et Franck. Sans eux, le projet n'aurait pas ete possible.