Plasma Rail Gun
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Eine Möglichkeit
die bei der ersten >> Railgun
<< beschriebenen Schwierigkeiten mit dem Gleitkontakt zu
umgehen ist die Verwendung einer Plasmaarmatur. Der bewegliche Kurzschluß
besteht in diesem Fall aus einer leitenden Plasmawolke. Wie ein metallenes
Kurzschlußstück wird dieses Plasma durch die Magnetfelder
beschleunigt und mit wachsender Geschwindigkeit zur Mündung getrieben.
Durch den Druck des Plasmas wird das nichtleitende Projektil ebenfalls
beschleunigt und verlässt die Schienen mit hoher Geschwindigkeit.
Im Gegensatz zum rechtem Bild sind die Schienen oben und unten mit
isolierenden Platten verschlossen. Ist auch das hintere Ende des durch
die Schienen gebildeten Laufes verschlossen kommt es zu einer zusätzlichen
Beschleunigung des Projektils durch den Druck des heißen, sich
ausdehnenden Gases. Natürlich werden bei dieser Methode die Schienen
durch das Plasma stark korodiert und in Mitleidenschaft gezogen. |
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Aufbau:
Das Bild zeigt den Versuchsaufbau der Plasma Railgun. Die 30cm
langen Schienen sind 10x10 mm Kupferstäben welche mit stabilen
5mm Glasfaserepoxiplatten verbunden sind. Zwei Kunststoffwinkel
decken die Railgun nach außen ab, da trotz der Verschraubung
Entladungsflammen den Weg nach außen finden und die fotografischen
Aufnahmen stört. Die Schüsse sind extrem laut. Um den
Knall etwas zu dämpfen wurde die Railgun in ein großes
Plexiglassrohr eingebaut. Trotzdem wird der Gebrauch eines Gehörschutzes
dringend empfohlen. .Links hinten die Kondensatorbank, von deren
zehn Kondensatoren nur fünf verwendet werden. Geladen werden
die 5 x 6800 µF auf 300V was einer Energie von 1530 Joule
entspricht. Vorne der Ignitronschalter mit der zugehörigen
Triggerelektronik.
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Betrieb:Um eine Lichtbogen zu zünden wird
ein kleiner Streifen Alufolie hinter das Geschoss plaziert. |
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Die Fotografie des fliegende Geschosses ist
durch die helle Stichflamme etwas schwierig, wie das linke Bild zeigt. |
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Durch bessere Einstellung der Filmempfindlichkeit, Blende
und des Blitzes ist aber möglich ausreichend gute Bilder zur
Bestimmung der Geschwindigkeit zu erhalten. Auf dem Bild ist zu sehen
dass das Projektil in 600µs 9cm zurück legt, also eine
Geschwindigkeit von 150 m/s erreicht. Ausgelöst wird der
Blitz mit einem Triggerdraht, der vom Projektil durchtrennt wird. |
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Das linke Bild zeigt den Durchschuss in einer Hartfaserplatte.
Darunter ist das Geschoss zu sehen. Das Projektil mit den Abmessungen
10x10x15 mm ist aus einem zähen Kunststoff gefertigt und hat
circa 20 Schüsse ohne größere Schäden überstanden.
Rechts der zeitgedehnte Flash Film eines Schusses.Der Flug des Geschosses
ist natürlich nicht zusehen, dazu ist die mögliche Zeitdehnung
zu klein
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Abschliesend noch ein Bild
der gereignigten Schiene nach circa 20 Schüssen. An den Spuren
ist zu sehen, dass der Lichtbogen auf einer Länge von höchstens
8 mm brennt, die Beschleunigungsstrecke also sehr kurz ist. Schwierig
ist es zu entscheiden ob die Beschleunigung wirklich durch die elektromagnetische
Beschleunigung oder eher durch den Druck der expandierenden Gase entsteht.
Auf alle Fälle ist auch bei einer Railgun mit Plasmaarmatur eine
Kondensatorbank Kapazität von 34 mF viel zu klein |
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