Schon bald nachdem die ersten,
brauchbaren Elektronenröhren gebaut werden konnten wurde vom
amerikanischen Ingenieur Lee De Forest die Audionschaltung
entwickelt. Mit dieser Schaltung konnte die Empflichkeit und Trennschärfe
gegenüber dem bislang üblichem Detektorempfänger um
ein Vielfaches gesteigert werden. Das Audion arbeitet mit einer Rückkopplung,
d.h. ein Teil der am Ausgang des Röhrenverstärkers auftretenden
HF-Energie wird auf den Eingang zurückgeführt. Je nach Grad
der Rückkopplung wird so die Verstärkung immens gesteigert
bis zu dem Punkt an dem die Schaltung als Oszillator arbeitet, d.h.
auch ohne Eingangssignal HF-Energie erzeugt. Kurz vor diesem Schwingungseinsatz
ist die Schaltung am empfindlichsten, Gleichzeitig arbeitet das Audion
als Gittergleichrichter sodass auch die niederfrequente Modulation
des Signals an der Anode der Röhre ansteht. Zum Empfang vonn
CW-Sendungen wird die Rückkopplung über den Anschwingpunkt
eingestellt, so arbeitet die Schaltung wie mit einem eingebauten BFO
und man hört das Signal als Schwebungston. |
Der Grad der Rückkopplung kann auf verschiedene Arten eingestellt
werden. Zum Beispiel durch Änderung der Spulenkopplung über
den Abstand, durch kapazitive Spannungsteilung mit einem Drehkondensator,
oder wie in dieser Schaltung durch eine Änderung der Röhrenverstärkung
über eine Änderung deren Betriebsspannung.
Da diese Schaltung, passend zum >>
antiken Sender << gebaut werden soll wurden entsprechend
historischen Bauelemente verwendet und der Frequenzbereich auf das
80m Band gelegt.Die Schaltung ist mit zwei RE 074 Röhren bestückt.
Eine arbeitet in der Audionschaltung, die andere dient der Niederfrequenz-Nachverstärkung.
Antennen-, Schwingkreis- und Rückkoppelspule sind auf ein Hartpapierrohr
gewickelt. Die Anodenspannung der Röhre und somit die Rückkopplung
wird mit einem 50 kOhm Poti eingestellt. Da der vorhandene Drehkondensator
mit ca. 500 pF zu groß ist wird er über eine Serienkapazität
von 300pF angeschlossen und um die Abstimmung zu erleichtern über
ein Seilzuggetriebe bedient. Damit überstreich der Empfänger
einen Bereich von 2,5 bis 4 MHz. Die Niederfrequenz wird aus der
Audionstufe über einen Tiefpass ausgekoppelt und dem NF-Verstärker
zugeführt. Der Kopfhörer liegt direkt in der Anodenleitung
der Röhre. Diese Schaltung ist etwas problematisch.
|
!!!Obwohl die Anodenspannung
nur 90 Volt beträgt könnte man doch bei defekter Isolation
des Hörers einen gefährlichen elektrischen Schlag bekommen.
!!!
|
Besser und sicherer ist es denn Kopfhörer über einen Trafo
mit guter Isolation anzukoppeln und dessen Sekundärwicklung auf
Massepotenzial zu legen. Verwendet man einen niederohmigen Kopfhörer
muss auf ohnehin ein Ausgangstrafo eingebaut werden.
Die Versorung der Schaltung, 4 Volt für die Röhrenheizung
und 90 V Anodenspannung erfolgt über eingebaute Batterien oder
über ein externes Netzgerät. Während heutzutage kleine
2 Volt Pb-Akkus für die Heizung noch zu bekommen sind sieht das
mit Anodenbatterien ganz anders aus. Anodenbatterien werden nicht
mehr hergestellt, deshalb ist man auf den Selbstbau angewiesen. Am
Einfachsten geht das mit 9V Blockbatterien von denen zehn in Reihe
geschaltet werden. Blockbatterien haben je nach Technologie eine Kapazität
von 200 bis 600 mAh. Da der Empfänger nur 6 mA verbraucht ist
eine ausreichend lange Betriebszeit gegeben. Auch der Verbrauch der
Röhrenheizung ist gering und beträgt etwa 120 mA sodass
auch die beiden verwendeten Bleiakkus Typ Hawker Cyclon 2.5/2 mit
2500 mAh lange halten.
Für ein gefälliges Aussehen wurden die Bleiakkus und 9 Volt
Blöcke in, auf alt getrimmten Verpackungen versteckt. |
|