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Löschfunkensender

 

1905 erfolgte durch Max Wien die Weiterentwicklung des >Knallfunkensenders< zum Löschfunkensender. Diese Entwicklung war so erfolgreich dass, trotz aller Röhrentechnik, Löschfunkensender als Notsender in der Seefahrt bis ca. 1950 eingesetzt werden durften.

Auch die Schaltung des Löschfunkensenders entspricht der eines Teslatrafos.

Hochspannungstrafo > Primärkapazität > Funkenstrecke > Primärspule > Sekundärspule

Der Unterschied liegt in der Funkenstrecke. Während beim Knallfunkensender die Elektroden der Funkenstrecke meist aus zwei Kugeln bestehen werden bei der Löschfunkenstrecke Platten in geringem Abstand verwendet. Durch die kurze Funkenlänge und die gute Kühlung der Platten wird die Entionisierungszeit klein, dementsprechend kann die Wiederholrate gesteigert werden ohne dass die Entladung in einen stetigen Lichtbogen übergeht. Um trotz des kleinen Elektrodenabstands hohe Spannungen verwenden zu können werden einfach mehrere Funkenstrecken in Reihe geschaltet. Durch die große Wiederholrate kann im Mittel wesentlich mehr Energie in den Schwingkreisen deponiert werden und dementsprechend wird die mittlere Leistung und die Reichweite des Senders erhöht. So kann der Sender auch mit einer höheren Speisefrequenz, 500 Hz statt 50 Hz betrieben werden hörte man im Empfänger einen Ton, " tönender Löschfunken", der besser vom Rauschen zu unterscheiden war. Ein Umstand der auch zur Reichweitenerhöhung beitrug.

Achtung!!!

Natürlich darf man weder einen Funkensender noch eine Teslaspule an eine Antenne anschließen. Starke Störungen Aller möglicher Funkdienste wären die Folge und unausweichlich teurer Ärger mit der Bundesnetzargentur. Die Sendung sogenannter B-Wellen, gedämpfte Schwingungen durch Stossanregung von Kreisen ist immerhin schon seit langer Zeit weltweit untersagt!

 


Die Funkenstrecke besteht aus Kühlscheiben, am Besten aus Kupfer und ebenfalls aus Kupfer bestehenden auf gelöteten Elektroden. Der Abstand zwischen den Elektroden wird durch eingelegte Glimmerscheiben gewährleistet. Zusammen gehalten wird das ganze Paket durch eine Druckschraube.
Hier wurden statt Kupferkühlscheiben große Messingbeilagscheiben (Karosseriescheiben) verwendet. Auch die Elektroden sind nicht aus Kupfer sondern nur verkupferte 2-Cent Stücke.
Die Glimmerscheiben sind aus einer großen Tafel (Hohlleiterabdeckung für Mikrowellenöfen) geschnitten. Dieses Material lässt sich sehr einfach mit der Schere schneiden.
Zur Isolation wirkt die Druckschraube über einen Porzelanisolator und die äußeren Halteschrauben stecken in Glasröhrchen.
Der Sender ist auf einer lackierten Holzkiste aufgebaut. Ganz links die Durchführungen des Hochspannungstrafos (OBIT) der in der Kiste verbaut ist. Vorne die Löschfunkenstrecke und dahinter die Leidener Flasche, die einen keramischen Kondensator (3nF, 40kV) enthält.Daneben die Schwingkreisspule, ausgeführt als flache Spiralspule aus 3 mm Kupferrohr. Zusammen mit dem Kondensator ergibt sich eine Schwingfrequenz von 1,8 MHz. Auch die Antennenspule ist als Spiralspule gebaut und kann zur Veränderung der Kopplung abgeklappt werden.
In der Kiste ist neben dem HV-Trafo noch eine Relaisschaltung die, aus Sicherheitsgründen, den Anschluß für die Morsetaste von der Netzspannung trennt.
Zum ersten Test wurde an die Antennenspule eine Glühbirne angeschlossen. Aus dem hellen Leuchten kann auf eine HF-Leistung von etwa 20 Watt geschlossen werden. Die Frequenz beträgt etwa 1,5 MHz

Man sieht das der HF-Burst nur wenige Perioden beträgt. Das wird von der starken Dämpfung durch die Glühlampe bewirkt. Um seine Stärken auszuspielen braucht der Löschfunkensender eine resonante Antenne mit hoher Güte. Natürlich dürfen wir keine Antenne anschließen, aber wir können den Antennenkreis mit einer künstlichen Antenne, die auf der Sendefrequenz resonant ist, belasten.
Letztendlich bestimmt nicht der Primär, der sogenannte Stoßkreis, die Sendefrequenz, sondern der Antennenkreis. Im rechten Diagramm ist das gut zu sehen. Hier wurde der Antennenkreis auf die 3 fache Frequenz abgestimmt. Man sieht dass der Antennenkreis einmal angestossen, sehr lange Zeit ausschwingt. Entsprechend schmalbandig wäre auch die Ausstrahlung des Senders.
Dieses Model ist aber im eigentlichen Sinne kein Sender mit "tönendem" Löschfunken. Um einen reinen Ton zu erzeugen müsste der Sender mit einer höheren Frequenz z.B. 500 Hz statt mit 50 Hz versorgt werden. Außerdem müsste durch eine genaue Einstellung der Spannung dafür Sorge getragen werden dass die Funkenstrecke in jeder Halbwelle nur einmal zündet.