Röhren-Superhet für das 40 Meter Band
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Passend zum entsprechendem
>Sender< wurde
ein Empfänger gebaut der mit Wehrmachtsröhren der
1940er Jahre bestückt ist. Der Empfänger ist nach
dem Superhet-Prinzip aufgebaut. Das heißt die Empfangsfrequenz
wird mittels eines Oszillators auf ein Zwischenfrequenzband
gemischt. Da der interne Oszillator in der Frequenz variabel
ist können verschiedene Empfangsfrequenzen auf eine konstante
Zwischenfrequenz umgesetzt werden. Meist liegt diese Zwischenfrequenz
mit ca. 450 kHz deutlich unter der Empfangsfrequenz, in diesem
Fall um die 7 MHz. Ein großer Vorteil einer niedrigen
und konstanten Zwischenfrequenz ist das dann der Bau von stabilen
und selektiven Verstärkern viel einfacher wird. |
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Was aber berücksichtig werden muss ist die
sogenannte Spiegelfrequenz. Wird die Empfangsfrequenz mit der
Oszillatorfrequenz gemischt entsteht sowohl die Summe wie auch
die Differenz der beiden Frequenzen.
Im Beispiel einer Oszillatorfrequenz von 7,455 MHz werden sowohl
eine Empfangsfrequenz von 7,00 MHz (Differenz) wie auch 7,91
MHz (Summe) auf die Zwischenfrequenz von 455 kHz gemischt. Damit
diese Zweideutigkeit nicht zu Störungen führt muss
auch vor dem Mischer eine gewisse Selektion stattfinden.
So hat man zwei gegenläufige Bedingungen. Zum einen sollte
die Zwischenfrequenz möglichst tief liegen um eine hohe
Nahselektion und stabile Verstärkung zu erreichen. Zum
anderen würde durch eine hohe Zwischenfrequenz ein großen
Abstand der Spiegelfrequenz und damit einfachere Vorselektion
erreicht. Für einen Empfangsbereich bis ca. 30 MHz ist
eine Zwischenfrequenz um 500 kHz ein guter Kompromiss. Traditionell
wird eine Frequenz von 455 bis 465 kHz verwendet. |
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Im Eingangsteil befinden sich drei abgestimmte
Kreise, ein zweikreisiges Bandfilter vor und ein Kreis nach der HF-Verstärkerstufe.
Der Verstärker ist mit einer Regelpentode RV12P2001 bestückt.
Die Verstärkung kann mit einem Poti eingestellt werden.Zuschaltbar
ist ein Kalibiertoszillator der im Oberwellen im Abstand von 100 kHz
liefert. Der Mischer arbeitet nach additiven Prinzip mit einer RV12P2000.
Versuche mit einer multiplikativen Mischung mit einer Hexode RV12H600
waren unbefriedigend. Der lokale Oszillator in ECO-Schaltung ist ebenfalls
mit einer RV12P2000 bestückt. Sein Signal wird auf das Steuergitter
der Mischröhre gekoppelt. Auch der zweistufige ZF-Verstärker
und das darauf folgende Audion arbeiten mit der Universalröhre
RV12P2000. Auf den Audiongleichrichter folgt ein NF-Vorverstärker
und die NF-Endstufe (LV1) . Das im obigem Schema nicht gezeigte Netzteil
ist mit einer Gleichrichteröhre LG6 und zwei Stabis 150A1 und
STV 70/6 bestückt. Zur Feldstärkeanzeige dient eine EM4.
Zur Steuerung des "magischen Auges" wird an der Anode des
zweiten ZF-Verstärkers etwas ZF-Spannung abgenommen, gleichgerichtet
und dem Steuergitter der EM4 zugeführt. |
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Inbetriebnahme: |
Als erstes wurden die Versorgungsspannungen
überprüft. Die Anodenspannung für die LV1 NF-Endröhre
und die EM34 beträgt 226 V. Die stabilisierte Versorgungsspannung
für alle anderen Röhren liegt bei 156 V, die Schirmgitter-
und Anodenspannung des Oszillator beträgt 72 V und die aus der
Heizspannung erzeugte negative Vorspannung zum Regeln der HF-Stufe
liegt bei -7,6 V. |
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Ein erster Sweep über
den ZF-Verstärker zeigt dass die Bandfilter noch nicht richtig
abgeglichen sind, linkes Diagramm unten. Für die Messung wurde
die HF-Spannung am Steuergitter der Mischröhre eingespeist und
die Spannung am Steuergitter des "magischen Auges" gemessen |
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Rechts unten die ZF-Kurve
nach dem neuen Abgleich. Der zweite Durchlass ist nun verschwunden.
Im Insert ein Sweep mit höherer Auflösung. Die 50% Bandbreite
beträgt 2,4 kHz. |
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Das Verhalten der Eingangsstufe
wurde bei verschiedenen Stellungen des Dreifachdrekos gemessen und
ist im unteren, rechten Diagramm zu sehen. Leider hat das erste Paket
des Drekos ab einer bestimmten Stellung einen Kurzschluss sodass als
tiefste Frequenz nur etwa 5 MHz einstellbar sind und somit das 80
Meter Band nicht erreicht wird. |
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Der lokale Oszillator driftet
nach dem Einschalten um einige Kilohertz, erst nach circa einer Stunde
bleibt er ausreichend stabil. Allerdings fand die Messung bei offnem
Aufbau statt. Auch die Raumtemperatur änderte sich während
der Zeit laufend. Möglicherweise wird durch den beabsichtigten
Einbau des Empfängers in ein Holzgehäuse das Gleichgewicht
schneller erreicht. |
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Am Abend konnten mit einer
Drahtantenne von etwa 10 Metern Länge viele Rundfunkstadionen
im31, 41 und 49 Meter Band empfangen werden. Rechts eine Hörprobe.
Aber insgesamt scheint der Empfänger etwas taub zu sein. Es wurden
z.B. keine Amateure im 40 Meter Band gehört. Allerdings muss
man sagen dass mit einem professionellen Receiver Teletron TE704C
an der selben Antenne auch nicht viel mehr zu empfangen
war. |
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Es wurde festgestellt dass sich die Empfindlichkeit
wesentlich erhöht wenn man die Antenne direkt an das Steuergitter
der Mischröhre anschliest. Das ist aber natürlich keine
Lösung weil dann sämtliche Selektion im Eingang wegfällt.
Aber es zeigt dass offenbar die Verstärkung der RV12P2001 nicht
ausreicht um die Dämpfung der Eingangskreise zu überwiegen.
Nachdem das erste Kondensatorpaket des Eingangsdrekos wie oben erwähnt
einen Kurzschluss aufweist könnte man das Eingangsbandfilter
durch ein einkreisiges Filter ersetzen. Damit würde die Dämpfung
veringert und es wäre möglich auch tiefere Frequenzen zu
erreichen weil der volle Drehwinkel des Eingangsdrekos ausgenützt
werden könnte.
Nachdem Umbau beträgt die Spannungsverstärkung der Vorstufe
etwa 10 dB.
Weitere Messungen zeigten dass auch die Dämpfung in der Mischröhre
mit ca. 17 dB untragbar hoch ist. Es wurden modulierte Spannungen
an das Steuergitter der Mischröhre und der Eingangsröhre
gelegt und die Spannung soweit verringert das das Signal gerade noch
hörbar war.
Wahrscheinlich ist Mischverstärkung aufgrund der niedrigen Oszillatorspannung
(nur 4Vss) so klein. Da dieser Umstand nicht ohne weiteres geändert
werden kann wurde versucht durch einen sehr hohen Schirmgitterwiderstand
(1 MOhm statt 30 kOhm) die Mischröhre weiter in den nichtlinearen
Bereich zu treiben. |
ZF-Spannung am Steuergitter der Mischröhre |
AM Modulation |
-71 dBm |
63 µV |
CW Modulation |
-92 dBm |
5,6 µV |
HF-Spannung am Steuergitter der Eingangsröhre |
AM Modulation |
-54 dBm |
446 µV |
CW Modulation |
-75 dBm |
40 µV |
HF-Spannung am Steuergitter der Eingangsröhre,
veränderte Mischerparameter |
AM Modulation |
-70 dBm |
71 µV |
CW Modulation |
-95 dBm |
4 µV |
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Nach der Veränderung am Mischer ist
die Empfindlichkeit deutlich besser und es konnten nun auch Amateure
im 40m Band und kommerzielle Stadion zwischen 7 und 8 MHz empfangen.
Die deutlich schlechtere Empfindlichkeit für AM liegt möglicherweise
an einem ungünstigem Arbeitspunkt des Audiondemodulators |
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Küstenstation SVO
in Griechenland auf 8,425 MH |
Amateur PA8? an F5L?
im 40m Band in SSB |
CW im 40 Meter Band wegen der zu großen
Bandbreite sind 2 Stationen hörbar |
RTTY |
unbekannte Betriebsart
(FAX Abart?) |
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