Pelletron
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Das Pelletron ist eine Weiterentwicklung
des >Bandgenerators<.
Beim Pelletron wird die Ladung nicht mit einem Isolierband sondern mit einer Kette
transportier. Die Glieder der Kette bestehen aus Metallzylindern (Pellets) die
mit isolierenden Kupplungen verbunden sind. Während Bandgeneratoren fast
nur noch in Schulsammlungen zu finden sind werden die stabileren Pelletrons noch
als Hochspannungserzeuger in der Industrie und Forschung eingesetzt. |
Erfunden
wurde das Pelletron vom Physiker R.Herb der dann die
>Firma NEC< gründete um seine Ideen kommerziell zu vermarkten. |  |  |
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Links
das Antriebsrad mit Kette eines Pelletrons der Firma NEC. Die Abmessungen sind
gewaltig. Die Kettenglieder haben einen Durchmesser von etwa 4 cm und sind 6 cm
lang. Das rechte Bild zeigt das System. Die Kette wird berührungslos durch
Influenz geladen. In der Hochspannungselektrode wird ebenfalls durch Influenz
eine Umladung erreicht wodurch sich der Ladestrom verdoppelt. Das ganze System
wird, meist zusammen mit der Beschleunigerröhre in einen Drucktank eingebaut.
So können Spannungen über 20 MeV erreicht werden. |
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Das
hier gebaute Gerät ist viel bescheidener aufgebaut und arbeitet unter normaler
Atmosphäre. Es ist auf einem Plexiglastischen aufgebaut. Vier 150 cm lange
Plexiglasröhren tragen die Hochspannungselektrode, eine Edelstahl-Hohlkugel
mit 60 cm Durchmesser und damit etwa 60pF Kapazität. |
|  |  | Die
Kette besteht einem Seil auf das durchbohrten Stahlkugeln mit einem Zentimeter
Durchmesser gefädelt werdden. Auf zwei Kugeln folgt ein isolierender Abstandshalter
aus Nylon. Ein anfangs verwendetes Nylonwäscheseil wurde schnell verworfen
weil es sich im Betrieb zu stark dehnte. Das nun verwendete Aramidseil verhält
sich viel besser. Ein Problem war der Kettenverschluss. Eine Lösung wurde
mit einem Verschluss für Schnürschenkel gefunden.Das Teil ist rechts
in der Kette zu sehen. |  | Die
Ladevorrichtung für die Kette besteht aus einer Sprühspitze am Ende
des blauen Kabels und einer geerdeten Gegenelektrode. Die einstellbare Ladespannung
beträgt 60kV, eine Spannung bei es nur selten zu Überschlägen an
der Kette oder zur Erdelektrode kommt. Im Gegensatz zum originalen Pelletron
wird hier die Ladung direkt auf die Kette gesprüht und nicht durch Influenz
erzeugt. Für eine effektive Influenzladung wären kleinere Abstände
notwendig was aber nur unter Druckgas möglich ist. |  | |
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Der
Antriebsmotor sitzt auf einer Wippe die sowohl durch eine Feder und auch durch
die Schwerkraft vorgespannt ist und die Ladekette straff hält.Der Durchmesser
der beiden Räder, oben und unten, beträgt 20 cm. Die Drehzahl bei der
die Kette noch einigermaßen ruhig läuft beträgt 1500 U/min entsprechend
einer Kettengeschwindigkeit von etwa 15 m/s Darüber gerät sie in Schwingungen
die sich aufschaukeln sodass die Kette immer wieder anstößt. Rechts
neben dem Antriebsrad sieht man den Hochspannungsgenerator für die Ladespannung.
Der Generator besteht aus einer Vervielfacher-Kaskade mit 28 Stufen die durch
einen >CCFL-Converter<
gespeist wird. |
Der
Rest der Schaltung besteht aus einem 15V Netzteil, einem Motorregler und einem
Step-Down-Converter zum Betrieb des Hochspannungsgenerators. Ein Instrument dient
zur Anzeige der Ladespannung so können sofort Fehlfunktionen erkannt werden. |  |  | | |
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Zur
Messung der erreichten Spannung wurde eine
>Feldmühle verwendet< . Zur Kalibierung der Feldmühle
wurde eine einstellbare Hochspannung (aus dem Erregernetzteil) an die Kugel des
Generators gelegt. Die Messungen ergeben eine schöne Gerade. |  |  |
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So
weit so gut. Die erreichbare Spannung ist schon mal ganz gut. Aber ein höherer
Strom wäre wünschenswert. Dafür kämen mehrere Lösungen
in Frage. |
1. | höhere Kettengeschwindigkeit | 2. | Umladevorrichtung
in der Hochspannugselektrode | 3. | Höhere
Ladung auf den Kugel der Kette durch höhere Ladespannung. | 4. | Höhere
Ladung auf den Kugel der Kette durch höhere Kapazität gegen Erde. |
| 1.
eine höhere Geschwindigkeit könnte möglicherweise durch Stützrollen,
die ein Aufschwingen der Kette verhindern, erreicht werden. | 2.
der Versuch einer Umladung durch eine mit der HV-Kugel verbundene Bürste
an der ablaufenden Kette brachte nicht erhoffte Erfolg. | 3.
Eine deutlich höhere Ladespannung, jetzt 60kV, wird durch Überschläge
verhindert. | 4. Der Abstand zwischen Erdelektrode
und der Kette müßte verkleinert werden. Aber um Überschläge
zu verhindern müßte die Elekrode allseitig isoliert werden. | |
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Als
erste Maßnahme wurde der Abstand der Ladeelektrode von 50mm auf 25mm reduziert.
Das erbrachte eine Erhöhung des Stroms auf etwas über 2µA. Eine
weitere Erhöhung brachte die Umstellung auf Influenzbetrieb. D.h. die Kette
wird über eine Bürste geerdet und die Hochspannung an die Ladeelektrode
gelegt. Dadurch konnte der Strom auf bis zu 4µA erhöht werden. | Ein
seltsamer Effekt zeigt sich wenn die Ladespannung abgeschaltet wird. Solange sich
die Kette bewegt wird dann ein Strom umgekehrter Polarität erzeugt. Dieser
Strom erreicht fast die gleichen absoluten Werte wie der mit Ladespannung erzeugte. |  |  |
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