Papierchromatographie |
| Unter Chromatographie versteht
man eine Reihe von Analysentechniken zum Trennen von Stoffgemischen. Allen chromatographischen
Techniken ist gemeinsam dass unterschiedliche chemische und physikalische Eigenschaften
die Laufzeit eines Stoffes durch ein Medium beinflussen. Durch die unterschiedlichen
Laufzeiten können die Stoffe dann unterschieden werden. Einige der heutzutage
empfindlichsten Analysentechniken wie HPLC,
>Gaschromatographie< , >Dünnschicht-Chromatographie<
und >Elektrophorese<
arbeiten nach diesem Verfahren. |
| Eine
alte und einfache Technik ist die Papierchromatographie. Hier wird ein kleiner
Tropfen der flüssigen Testprobe auf ein Blatt Papier ( stationäre Phase)
aufgebracht. Anschliesend wird das Papier durch Kapillarkräfte von einer
zweiten Flüssigkeit (mobile Phase) durchströmt. Die wird durch die mobile
Phase mitgenommen und in der stationären Phase adsorbiert und wieder desorbiert.
Die Zeitskala der Adsorption und Desorption wird durch die Eigenschaften der mobilen
Phase, der stationären Phase und der Testsubstanz bestimmt, d.h. unterschiedlich
Stoffe wandern verschieden schnell durch das Blatt Papier. |
Für
eine einfache Demonstration braucht man nicht sehr viel. Ambesten verwendet man
ein passendes Glasgefäss durch das man die Vorgänge gut beobachten und
fotographieren kann. Am Deckel, ebenfalls aus aus Glas wird der Papierstreifen
mit zwei Magnete festgemacht. Der Glasdeckel verhindert das übermäßige
Verdunsten der mobilen Phase. Verwendet man als Laufmittel Wasser kann man
selbstverständlich auch ein Gefäss aus Kunststoff verwendet. Für
Alkohol und andere Lösungsmittel ist ein Glasbehälter aber besser geeignet. Als
stationäre Phase eignen sich verschiedene Papiersorten, schwach geleimt oder
ungeleimt. Zum Ersteren zählt z.B. Aquarellpapier. Auarellpapier ist ein
schwach geleimtes Papier und hat gute Flieseigenschaften für Alkohol, für
Wasser als mobile Phase ist es allerdings nicht geeignet.Für Wasser ist kann
man Filterpapier oder Löschpapier verwenden. |  | | |
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| Chromatogramm
von Filzschreibern |  | Für
das rechte Chronarogramm wurde als stationäre Phase ein Aquarellpapier verwendet.
Testobjekte waren Filzstifte verschiedener Farbtönungen. Als mobile
Phase diente Brennspiritus. Im rechten Bild links die Probenpunkte und rechts
das Chromatogramm nach 50 Minuten Laufzeit. Man sieht dass alle Farben aus
vier Grundfarben, Rot, Gelb, Cyan und Magenta bestehen die im entsprechendem Verhältniss
gemischt sind. Das erleichtert natürlich die Produktion weil nur vier Grundfarben
bereit gehalten werden müssen.
| | MP4-Film
der Trennung |  |
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| Es
gibt aber auch Filzschreiber wie diese vier Permanentmarker die wirklich aus den
Grundfarben bestehen wie man im rechten Bild sieht. |  |  |
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| Interessante
Obbjekte sind auch Textmarker. Bei diesen ist dem Farbstoff ein fluoreszierendes
was unter UV-Beleuchtung sehr schön zu sehen ist. |  |  |
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| Ein
beliebtes Untersuchungsobjekt ist der Farbstoff von Blättern. Die enthaltenen
Stoffe wie Chlorophyll und andere lassen sich relativ einfach trennen. | | | Allen
voran sind da die Blattfarbstoffe zu nennen. Zur Präparation nimmt man grüne
Blätter, im Beispiel hier Petersilie. Petersilie ist leicht erhältlich
und hat einen hohen Anteil an Chlorophyl. Die Petersilienblätter werden
in einem Mörser und Zugabe von etwas feinem Sand als Mahlhilfe zerstossen
und mit Brennspiritus aufgeschlämmt. Anschliesend wird die Mischung gefiltert. Schon
im Filter sieht man eine Trennung der Bestandteile des Blattgrün. |  |  |
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 | Als
mobile Phase zur Trennung der Blattfarbstoffe wurden verschiedene Mischungen versucht.
Die stationäre Phase war Zeichenpapier. Die Ergebnisse sind aber leider nicht
so toll. Eigentlich viel schlechter als die Ergebnisse im Filter. | | Immerhin
sieht man die Abhängigkeit des Flusses von der Polarität der mobilen
Phase. Bei einer Mischung von Benzin/Isopropanol von 100/10 laufen die polaren
Farbstoffe mit der Laufmittelfront. Wird der unpolare Benzinanteil erhöht
laufen die Farbstoffe langsamer. Die Wanderung der Laufmittelfront war in allen
drei Versuchen etwa gleich schnell. |
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| >Deutlich
bessere Ergenisse werden mit der Dünnschicht-Chromatographie erreicht.< |