Detektorempfänger
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Geschichte:
Mit der Erfindung des Detektors konnte die Empfindlichkeit der Empfangsgeräte
wesentlich gesteigert werden. Die Erfindung des Kristalldetektors
wird dem deutschen Physiker Ferdinand Braun zu geschrieben. Mit
dem Detektor war es erstmal möglich die Vorteile der >töndenden
Telegraphie< und und den
>ungedämpften elektrischen Wellen< voll auszunützen.
Elektrisch gesehen ist der Detektor eine Diode an deren nichtlinearer
Kennlinie hochfrequente Schwingungen demoduliert und so die Modulation
hörbar gemacht werden kann.
Technisch bestand ein Detektor meist aus einem halbleitenden Kristall
und einer aufgesetzten Metallspitze. Je nach Materialkombination
und Behandlung bildet sich an der Berührungsstelle ein PN-
Übergang oder Schottkykontakt aus.
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Von diesen Vorgängen hatte man allerdings am Anfang de letzten
Jahrhunderts noch keine Ahnung und man suchte empirisch nach geeigneten
Materialien und Anordnungen. Gute Eigenschaften ergaben natürliche
Erze wie Schwefelkies( FeS) und Bleiglanz (PbS) |
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Links die Kennlinien um den
Nullpunkt dreier Detektoren die mit dem oben gezeichneten Aufbau gemesen
wurden. Blau, eine käufliche Germaniumdiode, rot und schwarz
die beiden Eigenbau-Aufbauten. Bei Letzteren wird die Kennlinie stark
vom Ort der Berührung und der Kontaktkraft bestimmt. Hier wurden
Orte und Kräfte gesucht an, bei denen möglichst große
Nichtlinearitäten zu sehen waren, gesucht. Bei zu starker Kraft
oder ungeeignetem Ort ergibt sich eine lineare ohmsche Widerstandskennlinie. |
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Für weitere Tests wurde die komplette Empfängerschaltung
aufgebaut. Der Empfänger besitzt eine Antennenspule die induktiv
an den Detektorkreis angekoppelt ist. Der Grad der Kopplung kann über
die schwenkbare Antennenspule eingestellt werden. Der Detektorkreis
kann mit einem Drehkondensator auf Frequenzen zwischen 200 kHz und
700 kHz eingestellt werden. So wird das Langwellen- und ein Teil des
Mittelwellenbandes überstrichen. Der Ausgnag des Detektors ist
über einen Niederfrequenztrafo (3:5) auf das Steuergitter der
NF-Verstärkerröhre gekoppelt. Hier wird eine Batterieröhre
vom Typ KL1 verwendet. Der Anodenkreis der NF-Röhre arbeitet
direkt auf den hochohmigen Kopfhörer . Für Messzwecke kann
die Niederfrequenz auch über einen Trafo (kleiner Netztrafo 220:4V)
auf den Eingang einer Soundkarte geschaltet werden.
Die Heizspannung der Röhre beträgt 2 Voltund wird von einem
Bleiakku geliefert. Die Anodenspannung von 72 Volt erzeugen acht,
in Reihe geschalteten 9 Volt Blockbatterien. |
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Zuerst wurde die Empfindlichkeit
des alten hochohmigen Kopfhörers (2 x 2000 Ohm) überprüft.
Das Testsignal war ein, mit einem Hertz gepulster 800 Hz Ton. Noch gut hörbar
bei niedrigem Hintergrundgeräuschen ist eine Wechselspannung von 50
mVss, ein etwas neuerer 5 Ohm Hörer bringt es auf 5 mVss. |
Das Herzstück des Empfängers ist natürlich der Detektor,
dessen Aufbau man rechts sieht.
Als Basis dient eine kleine Ebonitplatte auf der links der Drahthalter
und rechts der Kristallhalter aufgeschraubt sind. Der Draht, eine
Spiralfeder aus 0,25 mm starkem Platindraht kann mittels einer Rändelschraube
auf den Kristall gedrückt werden.
Der Kristall wird im Halter mittels drei Schrauben fixiert. Durch
Drehen des Halters auf einer exzentrischen Achse können verschiedene
Punkte auf der Oberfläche des Kristalls ausgewählt werden.
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Für die nächste
Messung wurde an der Antennenspule ein moduliertes HF-Signal eingekoppelt
und die demodulierte NF-Spannung auf der Sekundärseite des NF-Übertragers
gemessen. Das Ergebniss ist rechts zu sehen. Mit einer modernen Germaniumdiode
ist das Signal etwa fünfmal größer als mit dem FeS-Detektor.
Allerdings wurde am Detektor nicht lange justiert, bei sorgfältigerer
Einstellung könnte man wahrscheinlich die Verhältnisse noch
verbessern. Der PbS-Detektor wurde nicht getestet. Die zu Null symetrische
Kennlinie legt nahe dass er mit Vorspannung betrieben werden sollte.Der
Empfänger wurde auf in b.z.w. auf ein Pultgehäuse aus Holz
gebaut.
Ganz links die kippbare Antennenspule, daneben die feststehende Spule
des Detektorkreises. Um die Abstimmung zu erleichert wurde ein Tabelle
erstellt welche die Skala auf dem Knopf in entsprechende Frequenzen
umsetzt. Zwischen Spule und Niederfrequenztrafo der Detektoraufbau.
Rechts ist die NF-Verstärkerröhre KL1 zu sehen. |
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Im Pult befinden sich nur wenige Bauteile. Vorne der Drehkondensator
und hinten die beiden Batterien. Links die Anodenbatterie aus acht
9Volt-Blöcken und in der Mitte die Heizbatterie. Im Papprohr
befinden sich zwei aufladbare NiMH Zellen mit 2200 mAh. Um deren
Spannung von 2,4 Volt auf die benötigten 2 Volt zu bringen
wurde eine Si-Diode in Reihe geschaltet. Eine passende 2 Volt Bleizelle
war leider nicht zur Hand
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Empfangsversuche: |
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Mit
dem Messender wurde festgestellt dass etwa -30 dBm HF-Leistung
am Antenneneingang benötigt werden um im Kopfhörer ein gerade
hörbares Signal zu erzeugen, mit der Germaniumdiode sind es
-44 dBm. Mit der zur Verfügung stehenden 10 Meter Drahtantenne
und einem AOR3000 wurden in den Abendstunden verschiedene Sender im
Lang- und Mittelwellen Bereich empfangen. Zur Sicherheit wurde der
AOR 300 erst bei 500 kHz kalbiert
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RTL, Luxenburg |
1,2 MW |
500 km |
232 kHz |
max. -76 dBm |
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Lubije, Tschechien, |
750 kW |
400 km |
639 kHz |
max. -53 dBm |
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Solt, Ungarn, |
2 MW |
800 km |
540 kHz |
max. -53 dBm |
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Die beiden Mittelwellensender
kommen auf S9 (-53dBm), der Langwellensender nur auf S3 (-76 dBm).
Da fehlt also noch einiges um die stärksten Sender mit dem Detektor
empfangen zu können. Beim Detektor der Faktor 200, bei der Diode
immerhin noch der Faktor 9 |
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Trotzdem konnte man mit der Diode im Kopfhörer
ganz leise, und über die Soundkarte im PC, Sender gut hören.
Allerdings bei ganz ausgedrehtem Abstimm-Kondensator wo kaum noch
Selektion vorhanden ist und deshalb ein Mix aus mehreren Sendern zu
hören ist. Identifiziert werden konnte der Sender Romania International
dessen Sendefrequenz auf Mittelwelle aber leider nicht ermittelt werden
konnte. |
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Aber zuerst wurde ein einfacher
Antennenverstärker gebaut um den Empfänger weiter zu testen.
Der Verstärker ist zweistufig, am Eingang eine Verstärkerstufe
und am Ausgang ein Emitterfolger zur Impedanzanpassung. Als Selektionsmittel
dient ein AM-ZF-Filter das auf 539 kHz umgestimmt wurde.
Die Spannungsverstärkung beträgt 34 dB.
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Mit Hilfe des Verstärkers konnte nun endlich
der tschechische Sender auf 539 kHz gehört werden, mit der
Diode und auch mit dem Detektor. Der Unterschied ist nicht so groß,
kleiner als der Schwund des Übertragungswegs
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mit AA118 Germaniumdiode |
mit FeS Detektor |
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Eigentlich sollte man aus Stilgründen
keinen Detektorempfänger mit einem transistoriertem Vorverstärker
betreiben, einige Puristen drohen einem sogar mit der Siliziumhölle,
in die man nach dem Ableben unverzüglich käme. Um dennoch ohne
lange Antenne auszukommen wurden weitere Versuche mit einer
>Rahmenantenne< unternommen.. |
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